Kranenburg Bilder voller Emotionen

Kranenburg · Die in den Niederlanden geborene Künstlerin Jenny Ernst-Petit stellt in Kranenburg aus.

 Die Künstlerin Jenny Ernst-Petit und Heinz Nielen bei der Vorbereitung der Ausstellung, die morgen eröffnet wird.

Die Künstlerin Jenny Ernst-Petit und Heinz Nielen bei der Vorbereitung der Ausstellung, die morgen eröffnet wird.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Die Farbe ist meine Kraft", sagt Jenny Ernst-Petit, und das ist auch in ihren Bildern spürbar. Die in den Niederlanden geborene Künstlerin mit Wohnsitz in Frasselt, stellt ihre Werke vom 2. Oktober bis 15. November im Raum des Initiativkreises "Historischer Ortskern Kranenburg - Von Bürgern für Bürger" in der Großen Straße 34 aus. Die Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, dem 2. Oktober, um 11 Uhr.

Die Räumlichkeiten des Initiativkreises sind jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr geöffnet. "Die meisten Bilder von mir haben keinen Titel", erläutert die Künstlerin, "das mache ich bewusst, denn die Betrachter sollen sich selbst mit dem Bild auseinander setzen." Das gelte vor allem bei den abstrakteren Bildern. "Es ist manchmal erstaunlich, die Bilder werden nie langweilig. Ich habe die Erfahrung, dass Leute, die ein Bild von mir haben, sagen: 'Es gefällt mir immer besser."

Wenn man einen Titel vorgegeben bekomme, werde man manchmal manipuliert und vorbestimmt, meint Jenny Ernst-Petit. Anders verhalte es sich bei den figurativen, erkennbaren Bildern: "In diese Bilder lege ich meine Emotionen und Gefühle, die mich im Moment bewegen." So kommt man in diesen Werken der Künstlerin sehr nahe. Jenny Ernst-Petit zeigte auf ein landschaftliches Bild, das zwar abstrahiert, aber erkennbar ist. Dazu bemerkte sie, dass sie sehr naturverbunden sei und sich stark mit der Landschaft beschäftige. Sie sehe Formen und Farben, die sie in ihrem Unterbewusstsein speichere. "Irgendwann kommen diese Vorstellungen heraus und nehmen durch das Bild Gestalt an", sagt sie.

Unter den über 40 Exponaten, darunter Bilder mit Acryl und Tusche gemalt, befindet sich ein rein abstraktes Bild, das auch seinen Platz auf dem Ausstellungsplakat fand, ein dominierendes Blau in einer ausdrucksstarken Kombination. Hier findet sich ein Raum für Emotionen. "Es gibt eine Wechselwirkung zwischen dem Bild und mir und manchmal auch einen Kampf, bis der Punkt kommt, dass ich sage: 'So lasse ich es." Heinz Nielen, Gründer und Koordinator des "Initiativkreises Historischer Ortskern Kranenburg", freute sich sichtlich, nach der bekannten Fotoausstellung mit den historischen Aufnahmen der Grenzfeste, jetzt die erste Bilderausstellung einer Kranenburger Künstlerin präsentieren zu können.

Als Nielen im Juli 2013 die vielen leeren Läden, den baulich schlechten Zustand mancher Häuser und den vielen Verkehr wahrnahm, hatte er die Idee, Kranenburg, "gelegen zwischen zwei Hochschulen", in eine Bücherstadt zu verwandeln. Inzwischen engagieren sich bereits 13 Personen "von Bürgern für Bürger." Aus der Bücherstadt könnte schon bald auch eine Bilderstadt werden.

(RP)
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