Kreis Kleve Bevölkerung im Kreis wächst leicht

Kreis Kleve · Das Statistische Landesamt IT.NRW legte die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 2000 und 2012 vor. Das Klever Land gehört zu den wenigen ländlichen Regionen mit Zuwachszahlen. Einzelne Kommunen rückläufig.

 Auch die Kreisstadt Kleve, hier mit Schwanenburg und Stiftskirche, profitiert vom Bevölkerungszuwachs, nicht zuletzt auch wegen der Hochschule Rhein-Waal in ihren Mauern.

Auch die Kreisstadt Kleve, hier mit Schwanenburg und Stiftskirche, profitiert vom Bevölkerungszuwachs, nicht zuletzt auch wegen der Hochschule Rhein-Waal in ihren Mauern.

Foto: Evers

Issum und Uedem sind die Kommunen im Klever Land, die mit sinkenden Einwohnerzahlen kämpfen müssen. Sie haben in den Jahren 2000 bis 2012 Einwohner verloren. In Kerken, Rees und Kalkar sinkt die Kurve ebenfalls seit einigen Jahren. In anderen Kommunen des Kreises Kleve steigt dagegen die Einwohnerzahl von 2000 bis 2012 stetig an. Das zeigen die neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes, Information und Technik NRW (IT.NRW).

Kreisweit sind die Einwohnerzahlen stabil: seit 2000 stieg die Zahl der Bürger im Kreis Kleve von 298 362 auf 308 864 im Jahr 2012. Nur 2007 wurden mit 308 928 mehr Menschen gezählt. Die Zuwächse bei den Einwohnerzahlen kommen vor allem durch Zuzüge: 1501 Menschen zog es mehr in den Kreis Kleve, als wegzogen. Die Geburten sind dagegen rückläufig: 2848 waren es 2000, 2012 rund 400 weniger: 2484. 2012 starben dagegen 3207 Menschen. Die Tendenz, dass die Einwohnerzahlen nicht mehr durch einen Geburtenüberschuss steigen, sondern allein durch Zuzüge, betrifft alle Kommunen im Kreis Kleve. Städte und Gemeinden mit kleinen Zuzugszahlen müssen also mit einer schwindenden Bevölkerungszahl rechnen.

So wie Kalkar: Die Nicolaistadt konnte vor allem in den Jahren 2009 bis 2011 so gut wie keine Zuzüge verzeichnen. 2012 wurden 13 813 gezählt. Erstmals war die Zahl größer, als die des Vorjahres. Aber immer noch um 200 Menschen kleiner als beim Höchststand 2005, als Kalkar 14 076 Einwohner zählte. Uedem hat Einwohner verloren: Die Gemeinde hat seit 2008 sowohl eine negative Geburtenrate als auch eine negative Zuzugszahl. Sie zählt nur noch 8056 Einwohner und hat damit 300 Bürger weniger als 2000. Kleve hingegen wächst kontinuierlich. Aber auch die Kreisstadt profitiert von den Zuzügen. Die Schwanenstadt hat laut IT.NRW einen Wanderungsgewinn von 359 Bürgern. In Kleve starben 155 Menschen mehr, als neue Erdenbürger zur Welt kamen. 2012 lag die Stadt mit 49 827 Bürgern knapp unter der 50 000-Einwohner-Grenze.

Die höchsten Zuwächse hat Weeze: Rechnet man die Einwohnerzahl von 2000 als 100 Prozent, liegt Weeze 2012 (10 986 Einwohner) bei 113 Prozent, gefolgt von Kranenburg (9998) und Bedburg-Hau (13 269) mit jeweils rund 107 Prozent. Die Zuwächse bei den anderen Kreis Kommunen liegen zwischen zwei und drei Prozent um den Kreisdurchschnitt. Während bei den vier größeren Städten im Kreis Goch und Kleve eine kontinuierliche Steigerung der Einwohnerzahlen verzeichnen, verläuft die Kurve in Emmerich und vor allem in Geldern nicht gerade - in der Herzogstadt fielen die Zahlen zwischen 2005 und 2010. Die 34 000-Einwohnergrenze, die Geldern 2005 überschritten hatte, wurde nicht wieder erreicht, erst 2011/12 konnte der Abwärtstrend gestoppt werden.

Im Jahr 2012 lebten 45,6 Prozent der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens in einer Großstadt (mindestens 100 000 Einwohner), in Mittelstädten (20 000 bis unter 100 000 Einwohner) lebten 41,2 Prozent und in Kleinstädten (unter 20 000 Einwohner) 13,2 Prozent. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand einer Studie zur regionalen Bevölkerungsentwicklung mitteilt, fiel der Bevölkerungsrückgang im Vergleich zum Jahr 2000 in Großstädten mit 0,3 Prozent niedriger aus als in Klein- und Mittelstädten (minus zwei beziehungsweise 1,2 Prozent). Damit liegen die Kommunen im Kreis gegen den Trend.

Die positive Bevölkerungsentwicklung der Großstädte seit 2010 ist maßgeblich auf einen Zuzugsüberschuss zurückzuführen, der das Geburtendefizit kompensieren konnte. 2012 zogen insbesondere junge Erwachsene im Alter von 18 bis unter 25 Jahren (+49,2 je 1000 altersgleiche Einwohner) in die Großstädte. Ob mit der neuen Hochschule Rhein-Waal auch mehr junge Menschen in den Kreis Kleve kommen, wird sich zeigen.

(RP)
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