Kleve Betten in Jugendherberge bleiben belegt

Kleve · Nach abgeschlossenen Umbauarbeiten und einem miserablen Sommer klettert in der Jugendherberge Kleve die Zahl der Übernachtungen für 2017 wieder nach oben. Der Trend bei den Schulklassen geht dabei zu kürzeren Reisen.

Wer das Wort „Jugendherberge“ hört, denkt automatisch an Schulkinder und Lehrer, die die Unterkunft für eine Klassenfahrt besetzen. Doch in der Jugendherberge findet sich noch eine andere Zielgruppe: Familien. „Kleve ist seit vielen Jahren ein interessanter Standort für Familien“, sagt Barbara Motte, Pressesprecherin vom Landesverband Rheinland. Auch die Zahl der Übernachtungen unterstreicht die Attraktivität der Herberge: Von 2016 auf 2017 steigen die Übernachtungen von 17.340 auf 18.420. Ein Plus von sechs Prozent.

„Wir rechnen damit, dass die Zahl auch für 2018 ähnlich hoch bleibt“, betont Mott. Dass die Übernachtungszahl 2013 und 2014 noch bei durchschnittlich rund 15.000 lag und nun deutlich angestiegen ist, liege an mehreren Faktoren. Im Jahr 2014 wurden der Personaltrakt und die Küche umgebaut und das Gebäude so um fünf neue Schlafräume erweitert. Infolgedessen konnte die Unterkunft ab dem Frühsommer 2015 mit 126 Betten ins Rennen gehen.

Schwankungen wie in den Jahren 2016 und 2017 (von 18.184 auf 17.340 Übernachtungen gesunken) sei schnell zu erklären: „Wir hatten die Absage einer großen Chorgruppe“, sagt Mott. „Aber auch der Sommer war in diesem Jahr nicht der beste.“ Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve, bestätigt, dass Schwankungen bei Übernachtungszahlen durchaus normal seien. „Der Tourismus am Niederrhein ist natürlich stark wetterabhängig. In einem verregneten Sommer können wir weniger (Fahrrad-)Gäste begrüßen als bei gutem Wetter.“

Auch die allgemeinen Übernachtungszahlen in Kleve stiegen von 2014 bis 2015 von 98.755 auf 103.341. Die aktuelle Übernachtungszahl für 2017 ist auf 98.045 geschrumpft. „Dafür gibt es auch eine Vielzahl von Gründen. Die Neueröffnung, beziehungsweise der Umzug des „The Rilano Hotel Cleve City“ wirkt sich im Jahr 2013 sicherlich auf die Übernachtungszahlen der nachfolgenden Jahre aus. Außerdem sind mit dem Brand im Landhaus Waldschlösschen 2016 circa 20 Betten verlorengegangen“, erläutert Boltersdorf.

In der Herberge am St. Annaberg stehen sogar mehr Betten zur Verfügung als noch vor drei Jahren. Und die werden am Wochenende und in den Ferien vorzugsweise von Familien belegt. Hauptkunden seien aber immer noch Schulklassen, für den Standort Kleve besonders Grundschulklassen und aus der 5. und 6. Stufe. „Rund 90 Schulklassen buchen bei uns jährlich ein Programm mit Übernachtungen“, sagt Mott. Hinzu kämen auch noch eine Handvoll Klassen, die ihre Aktivitäten selber organisieren würden. Dabei sei es aber nicht mehr so wie vor einigen Jahren, als Schulklassen fast eine Woche auf Klassenfahrt gingen. „Der Trend geht ganz klar zu dreitägigen Aufenthalten mit zwei Übernachtungen“, berichtet die Sprecherin. Durch viele Termine seien die Schulen unflexibler geworden. Besonders was das zweite Schulhalbjahr von Frühjahr bis Sommer anginge.

Innerhalb des Rheinlands gehört die Jugendherberge Kleve zu den Standorten mit der kleinsten Bettenanzahl. Trotzdem ist die Unterkunft auch bei Schulen aus anderen Bundesländern beliebt. „Neben dem Rheinland haben wir aktuell besonders viele Buchungen aus Niedersachsen“, sagt Mott.

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