Kreis Kleve Bessere Bildung besiegelt

Kreis Kleve · NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und Landrat Wolfgang Spreen haben gestern einen Kooperationsvertrag zum Regionalen Bildungsnetzwerk geschlossen. Start ist am 1. Februar. Schüler sollen besser unterstützt werden.

Der Kreis Kleve ist die 49. von 53 Regionen in Nordrhein-Westfalen, die sich dem Regionalen Bildungsnetzwerk angeschlossen haben. "Nehmen Sie dies bitte ausschließlich als Feststellung und nicht etwa als Wertung. Ich kann gut verstehen, dass solche komplexen Prozesse mit möglichst vielen Beteiligten abgestimmt werden müssen, und dafür braucht es eben Zeit", sagte NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gestern anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags im Kreishaus.

Im Mittelpunkt des vom Kreistag am 20. Oktober 2011 einstimmig beschlossenen Bildungsnetzwerks steht die Verbesserung der "Lern- und Lebenschancen aller Kinder und Jugendlichen" im Kreis Kleve. Die Partner — das Land NRW und der Kreis Kleve — streben danach, "eine bestmögliche individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen, die vorhandenen Personal- und Sachressourcen optimal einzusetzen und eine Vernetzung der Bildungspartner zu initiieren oder zu intensivieren", heißt es im Vertrag. Die Schul- und Unterrichtsentwicklung soll gestärkt und ausgebaut werden. Dazu soll ein "angemessenes Beratungs- und Unterstützungssystem auf kommunaler Ebene" angeboten werden. Landrat Wolfgang Spreen sagte gestern, dass die Ziele des Bildungsnetzwerkes nur durch eine "Verbesserung der Transparenz des Bildungs- und Ausbildungsangebots" erreicht werden könnten.

Während der Feierstunde gab Spreen Rahmendaten zum Bildungsnetzwerk. So solle die Bildungskonferenz von insgesamt 171 "Bildungspartnern" mit Leben gefüllt werden. Das Netzwerk solle dazu beitragen, die Zusammenarbeit unter den 113 Schulen zu intensivieren. Die Vertragsunterzeichnung sei "ein erster Schritt auf dem Weg zu der von uns angestrebten Beteiligung und Vernetzung aller hierfür in Frage kommenden Akteure und den damit verbundenen weitreichenden Gestaltungsmöglichkeiten", so Spreen.

Schulministerin Löhrmann sieht in der neuen Zusammenarbeit "eine echte Chance, den engen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen." Löhrmann weiter: "Das ist geradezu ein Teufelskreis." Es sei nicht hinnehmbar, dass 20 Prozent der Schulabgänger nicht die Kompetenz für eine erfolgreiche Berufsausbildung mitbrächten. "Regionale Bildungsnetzwerke sind Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verantwortung für die Lern- und Lebenschancen unserer Kinder und Jugendlichen. Bibliotheken, Volkshochschulen, Kirchen, Vereine und weitere Partner in der Region arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Schulisches und außerschulisches Lernen werden miteinander verbunden", sagte Löhrmann. Nun sei Geduld gefragt, so die Ministerin, das Bildungsnetzwerk müsse sich erst entwickeln.

(RP/rl/jul)
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