Geheimer Plan Bis zu 350 Berufsschüler sollen in Schneppenbaum beschult werden

Bedburg-Hau · Das Berufskolleg in Kleve wird umgebaut. Bis zu 350 Schüler sollen in der St.-Markus-Schule unterkommen.

 In die St-Markus-Schule soll   das Berufskolleg einziehen.

In die St-Markus-Schule soll   das Berufskolleg einziehen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Gemeinde Bedburg-Hau steht in bislang geheim gehaltenen Verhandlungen mit dem Kreis Kleve. Der Plan ist offenbar, die St.-Markus-Schule an den Kreis Kleve zu vermieten, um dort Berufsschüler unterrichten zu können. Das Berufskolleg braucht vorübergehend einen Ausweichstandort, weil die Schule für 30 Millionen Euro vier Jahre lang umgebaut und erneuert wird. Das wäre in Schneppenbaum möglich, weil die Klever Joseph-Beyus-Gesamtschule am Ende dieses Schuljahrs aus dem Gebäude, das sie bislang als Teilstandort genutzt hat, auszieht.

Politik und Verwaltung in Bedburg-Hau wollen das Thema bislang nur intern behandeln. So wurde am vergangenen Donnerstag zwar in der Ratssitzung darüber debattiert – aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zum Ergebnis teilt die CDU-Fraktion in Abstimmung mit der Verwaltung nur so viel mit: „Kurzfristig wurde seitens der Gemeindeverwaltung auf die Tagesordnung des nicht-öffentlichen Teils der Ratssitzung die Möglichkeit einer Vermietung des bisherigen Gesamtschulgebäudes an den Kreis Kleve zwecks Beschulung von Berufsschülern des Berufskollegs Kleve für die Dauer von zwei Jahren gesetzt.“ Ein Vertragsabschluss liege bislang nicht vor. „Er ist an besondere Auflagen und Bedingungen gebunden, welche durch Bürgermeister und Rat vorgegeben wurden. Die Verhandlungen und damit auch die Entscheidungsfindung sind noch nicht abgeschlossen“, so die Christdemokraten in ihrer Pressemitteilung.

Dass die Causa bislang geheim gehalten wurde, gefällt nicht jedem. Das ehemalige Ratsmitglied Günter van Meegen kritisiert, dass die Bedburg-Hauer Bürger über die Pläne bislang nicht informiert wurden. „Warum wird das in nicht-öffentlicher Sitzung behandelt?“, fragt van Meegen.  Er kann sich nur einen Grund vorstellen, nämlich dass man keine Unruhe in der Gemeinde schüren möchte. Er habe gehört, dass 250 bis 350 Berufsschüler in Schneppenbaum, direkt im Gemeindezentrum unterrichtet werden sollen. „Die Schüler werden zum größten Teil mit eigenem Auto zu Schule fahren“, sagt van Meegen. „Da kommt bestimmt große Freude auf bei der Kundschaft, ebenso bei den Anwohnern, wenn sie keine Parkmöglichkeit finden.“

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