Von Königen und Bischöfen: Berühmte Persönlichkeiten aus Kleve

Aus Kleve und den Gemeinden, die heute zur Stadt gehören, stammen nicht nur prominente Gesichter und Stimmen des alltäglichen Lebens, sondern auch Könige und Kaiser. In unserer Auswahl stellen wir Söhne und Töchter der Stadt vor, die die Geschichte der Stadt bestimmt haben oder Kleve in der Welt bekannt gemacht haben.

Otto III.

Geboren im Sommer 980 im Reichswald bei Kleve; gestorben am 23. oder 24. Januar 1002 in Castel Paterno, Italien. Otto der III. war ab 983 römisch-deutscher König. 996 wurde er zum Kaiser.
Otto wurde als Dreijähriger zum König gwählt. Während seiner Kindheit wurde das Reich von zwei Kaiserinnen verwaltet. Nach einem ersten Italienzug schlug Otto seinen Verwandten Brun von Kärnten als Papstnachfolger vor. Dieser krönte ihn schließlich als Gregor V. 996 zum Kaiser.

Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen

Geboren 1604 in Dillenburg; gestorben am 20. Dezember 1679 im Ortsteil Hau der Gemeinde Bedburg-Hau. Moritz trat 1621 in die Dienste der Republik der Vereinigten Niederlande ein. Nach einem Aufenthalt in Brasilien als General-Gouverneur der Besitzungen der Niederländischen Westindien-Kompanie wurde er 1644 Gouverneur von Wesel. 1649 wurde Moritz Statthalter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in in Kleve und Mark.

In Kleve setzte sich Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen für den den Städte- und Landschaftsbau ein. Er ließ bauliche Achsen errichten, die später zum Vorbild für Orte wie Potsdam werden sollte. Heute ist unter anderem noch das Amphitheater mit dem angrenzenden Kanal zu besichtigen.

Die Stadt Kleve verleiht in Andenken an den Fürsten den Johann-Moritz-Kulturpreis.

Wir stellen Johann Moritz hier vor.

Barend Cornelis Koekkoek

Geboren am 11. Oktober 1803 in Middelburg (Niederlanden); gestorben am 5. April 1862 in Kleve. Koekkoek war Landschaftsmaler und kam 1834 nach Kleve. Als Sohn eines Marinemalers, absolvierte Koekkoek ein Studium an der Königlichen Akademie der Künste der Niederlanden in Amsterdam. Den Studienplatz erhielt er über ein Stipendium. Schnell avancierte er zu dem berühmtesten Landschaftsmaler der Niederlanden. Seine Popularität wurde erst von der eines Vincent van Gogh überflügelt.

In Kleve ließ sich Koekkoek in einem Haus nieder, das einen weiten Panorama-Blick über den Niederrhein bot. Sein Wohnhaus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Mitte der 1960er Jahre als Künstleratelier genutzt. Künstler wie Joseph Beuys, Waldemar Kuhn und Rudolf Schoofs sowie die Fotografen Fritz Getlinger und Willy Maywald versammelten sich um den Eigentümer des Hauses Hanns Lamers. Heute ist das Haus ein Museum.

Joseph Heinrich Beuys

Geboren am 12. Mai 1921 in Krefeld; gestorben am 23. Januar 1986 in Düsseldorf. Beuys war einer der bedeutensten deutschen Aktionskünstler und Kunsttheoretiker. Mit seinen Plastiken, Collagen und Zeichnungen thematisierte er nicht nur Fragen der Kunstgeschichte, sondern auch der jeweils aktuellen sozialen und politischen Entwicklung. Sein Motto "Jeder Mensch ist ein Künstler", wurde oft falsch verstanden als Aufforderung an jeden einzelnen, sich mit Malerei zu beschäftigen. Viel mehr habe ein jeder Mensch eine besondere Begabung in einem Feld und der Mensch sei auch aufgefordert, seine "Kunst" zu hinterfragen.

Beuys wuchs in Neu-Rindern unweit des Kurhauses in Kleve auf. Außerhalb der Schulzeit verbrachte Beuys einige Zeit in dem Atelier des flämischen Malers Achilles Moortgat. Den Ausschlag dafür, dass Joseph Beuys selbst Bildhauer wurde, soll ein Katalog mit Reproduktionen von Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck gegeben haben. Beuys meldete sich im Zweiten Weltkrieg freiwillig bei der Luftwaffe. Während des Krieges stürzte Beuys mit seinem Flugzeug auf der Krim ab - ein Ereignis, dass er in seinen Werken und unterschiedlichen Texten verarbeitete.

1945 schloss er sich der Künstlergruppe von Hanns Lamers an. 1946 wurde er Mitglied des "Klever Künstlerbundes", den Lamers und Walther Brüx neu gegründet hatten. 1946 nahm er sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf auf. Während seiner Zeit in Düsseldorf präsentierte sich Joseph Beuys konstant in der Öffentlichkeit. Im Gegensatz zu anderen Dozenten an der Hochschule, suchte er den direkten Austausch mit den Studenten und ließ die Presse an seiner Arbeit teilhaben.

Lesen Sie ein ausführliches Porträt von Joseph Beuys.

Christina Theune

Geboren am 4. November 1953 in Kleve. Chrisitna ist ehemalige Fußballspielerin und ehemalige Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft. Vielen ist sie unter dem Namen "Tina Theune-Meyer" bekannt. Nach ihrer Scheidung im Jahr 2008, legte sie den Nachnamen Meyer wieder ab.

Als Spielerin war Theune für den Grün-Weiß Brauweiler aktiv. Die Spielabteilung wurde 2009 in den 1. FC Köln eingegliedert. Ab 1986 war Theune Assistenztrainerin der Frauen-Nationalmannschaft beim DFB und ab August 1996 fungierte sie als Cheftrainerin. Mit der Nationalmannschaft holte sie 2003 den Weltmeistertitel, zudem wurde sie sowohl als Chef- wie auch als Assistenztrainerin jeweils dreimal Europameisterin. 2005 reichte sie das Amt an ihre bisherige Assistentin Silvia Neid weiter.

Lesen Sie mehr über Christina Theune.

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