Ratssitzung in Bedburg-Hau Vereine sind wütend wegen Heimatpreis-Verleihung

Bedburg-Hau · Der Preis geht an den Offenen Ganztag St. Markus , die Landfrauen Hau und die Kirmesfreunde Hasselt. Doch nicht alle sind damit einverstanden.

 Jüngst durfte sich der Offene Ganztag St. Markus über den Preis „Beste Aktion zur Abfallvermeidung 2019“ freuen, jetzt sind die Aktiven zusätzlich Erstplatzierte beim Heimatpreis.

Jüngst durfte sich der Offene Ganztag St. Markus über den Preis „Beste Aktion zur Abfallvermeidung 2019“ freuen, jetzt sind die Aktiven zusätzlich Erstplatzierte beim Heimatpreis.

Foto: Caritas

Zum ersten Mal wird in der Gemeinde Bedburg-Hau ein Heimatpreis verliehen. Doch gleich bei der Premiere gibt es Streit.

Der Rat der Gemeinde hat im September 2019 die Teilnahme am „Heimat-Preis“ des vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW aufgelegten Förderprogrammes beschlossen. Jeder Bürger konnte daraufhin Vorschläge machen und begründen, welcher Verein den mit bis zu 5000 Euro dotierten Preis erhalten sollte. Zahlreiche Zuschriften gingen bei der Gemeindeverwaltung ein, so dass es am Ende eine lange Liste von Kandidaten gab.

Verwaltungsmitglieder setzten sich daraufhin mit Bürgermeister Peter Driessen zusammen, um einen oder mehrere Preisträger auszuwählen und dem Gemeinderat zum Beschluss vorzuschlagen. Das ist das Ergebnis: 1. Platz: Offener Ganztag St. Markus – 2.500 Euro, 2. Platz Rheinische Landfrauen Hau – 1.500 Euro, 3. Platz Kirmesfreunde Hasselt – 1.000 Euro.

Doch als der Bürgermeister den Beschlussvorschlag im Rat zur Abstimmung stellte, gab es plötzlich eine Diskussion. Manfred Opgenorth, der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands, trug Beschwerden von Bürgern vor. „Einige fragen sich, warum ausgerechnet diese Preisträger ermittelt wurden und nicht sie. Da spielt auch Neid eine Rolle“, sagte Opgenorth. Bürgermeister Driessen konterte prompt: „Damit müssen wir leben und Mut haben.“ Doch auch von Seiten der Grünen regte sich Kritik: „Auch für uns ist einiges unklar. Das Ranking erschließt sich uns nicht, wir können da nicht erkennen, wie gewichtet wurde, und deswegen werden wir uns bei der Abstimmung enthalten“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Heinz Seitz. SPD-Fraktionschef Wilhelm van Beek sah zwar auch Probleme, wollte jedoch keinen Unfrieden in die Debatte bringen. „Meine Bitte an die Vereine wäre, das sportlich zu sehen“, sagt er. Opgenorth betonte: „Uns fehlt die Transparenz in der Entscheidung.“ Die CDU stimmte zwar trotzdem zu, schlug aber vor, dass die Politik künftig schon bei der Auswahl der Preisträger im Vorfeld interfraktionell beteiligt werden soll.

So blieb es am Ende beim Vorschlag der Verwaltung. Freuen dürfen sich der Offene Ganztag, die Landfrauen und die Kirmesfreunde.

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