Kommunwalwahl 2020 Stephan Reinders ist Bürgermeister in Bedburg-Hau

Bedburg-Hau · Der CDU-Kandidat wurde mit 54,6 Prozent gewählt und konnte sich so in der Stichwahl gegen Ursula Pitzner (parteilos) durchsetzen.

 Der neue Bürgermeister von Bedburg-Hau: Stephan Reinders.

Der neue Bürgermeister von Bedburg-Hau: Stephan Reinders.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es war ein spannender Wahlabend in Bedburg-Hau. Erst entspann sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Stephan Reinders (CDU) und Ursula Pitzner (parteilos), dann konnte sich Reinders zunehmend absetzen. Am Ende holte er 54,63 Prozent der Stimmen und ist somit neuer Bürgermeister. Reinders fühlte sich nach Bekanntgabe des Endergebnisses „glücklich und erleichtert“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Er sei „sehr zufrieden“ mit der Anzahl der Stimmen. Direkt im Anschluss habe er sich bei den beiden Kandidaten Stefan Veldmeijer (parteilos) und Ursula Pitzner „für einen fairen Wahlkampf“ bedankt. Reinders war mit viel Rückenwind in die Stichwahl gegangen. Denn schon im ersten Wahldurchgang um das Amt des Bürgermeisters hatte er am 13. September klar die Nase vorn gehabt. Mit 45,50 Prozent der Stimmen landete er am 13. September deutlich vor Ursula Pitzner (27,43 Prozent) und Stefan Veldmeijer (27,06 Prozent). Trotz teils ansehnlicher Wahlergebnisse – die Grünen kamen auf 19,81 Prozent der Stimmen – war die Stimmung bei den übrigen Par

teien nach dem ersten Wahldurchgang eher betrübt. Denn die CDU kommt im Gemeinderat auf 13 Sitze – so viele wie SPD (6), Grüne (5) und FDP (2) zusammen. Damit war klar: Wenn Reinders die Stichwahl gewinnt, könnte er neuer (CDU-)Bürgermeister mit seiner Stimme den Christdemokraten bei Abstimmungen im Gemeinderat zur absoluten Mehrheit verhelfen. Dieses Szenario wollten SPD, Grüne und FDP mit aller Macht verhindern. Und so kam es, dass sie nach dem ersten Wahldurchgang eine gemeinsame Empfehlung abgaben, Ursula Pitzner zu wählen. Allein, es reichte nicht, wie am Sonntagabend feststand. Direkt nach der Wahl sagte Stephan Reinders, dass er diese „Argumentation durchaus verstehen“ könne. Er bleibe aber bei dem, was er auch schon vor der Wahl gesagt habe: „Ich werde bei Abstimmungen danach gehen, was das Beste für die

Gemeinde ist. Das kann sein, dass das dann eine Stimme für die CDU ist. Es kann aber auch anders herum sein. Das habe ich meiner Fraktion aber auch schon gesagt“, erläutert Reinders. Die CDU werde „weiterhin das Gespräch mit den anderen Fraktionen suchen“, kündigt Reinders an. Und er betont: „Etwas anderes kann man sich heute auch nicht mehr leisten. Es geht nicht darum, zu regieren, sondern den Bürger mitzunehmen und viel miteinander zu reden.“ Ursula Pitzner ordnet ihr Ergebnis so ein: „Das ist okay für jemanden, der bei Null gestartet ist.“ Sie hätte sich zwar „ein paar Prozent mehr gewünscht. Aber das ist Demokratie“. Jetzt wolle sie wieder wieder voll in ihren Job als Beraterin einsteigen. Jetzt, da sie intensiv Politikluft geschnuppert hat, will sie dennoch keiner Partei beitreten. „Das Privileg der Kopffreiheit brauche ich einfach“, sagt sie. SPD-Fraktionschef Wilhelm van Beek findet, dass Ursula Pitzner „ein gutes Wahlergebnis erreicht und einen tollen Endspurt hingelegt hat“. Auch er sprach von einem „engagierten und fairen Wahlkampf“. Heinz Seitz (Grüne) hatte ein noch etwas knapperes Ergebnis erwartet. „Jetzt müssen wir fünf Jahre damit leben und das beste daraus machen“, sagt er. Seitz blickt positiv in die Zukunft: „Wir kommen in Bedburg-Hau ja zum Glück oft auf einstimmige Ergebnisse im Rat.“

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