Pflegefreie Urnengräber Gibt es in Bedburg-Hau bald eine neue Bestattungsform?

Bedburg-Hau · Der Trend ist klar: Immer weniger Menschen in Bedburg-Bedburg-Hau entscheiden sich für eine Beisetzung im Sarg. Nun könnte die Gemeinde eine neue Bestattungsform bekommen. Vorbild ist die Stadt Rees.

In Bedburg-Hau ist der Trend eindeutig: Immer weniger Menschen entscheiden sich für eine Beerdigung im Sarg – und immer mehr für eine Urne.

In Bedburg-Hau ist der Trend eindeutig: Immer weniger Menschen entscheiden sich für eine Beerdigung im Sarg – und immer mehr für eine Urne.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Für diesen Antrag gab es in der jüngsten Ratssitzung in Bedburg-Hau nur Zustimmung – von der Verwaltung, aber auch von den anderen Fraktionen. Nach Anstoß durch die SPD hat der Rat die Verwaltung einstimmig damit beauftragt zu prüfen, ob die Bestattungsform der sogenannten „pflegefreien Urnenwahlgrabstätte“ auf einem oder mehreren Kommunalfriedhöfen der Gemeinde eingeführt werden kann.

„Die Bestattungskultur befindet sich in einem Prozess des grundsätzlichen Wandels. Es ist davon auszugehen, dass zukünftig auf unseren Kommunalfriedhöfen, neben weiteren Alternativen, insbesondere das Interesse an Urnenbestattungen ansteigen und das nach Sargbestattungen weiter abnehmen wird“, heißt es zur Begründung der SPD.

Dazu verweist die Partei auf eine Beisetzungsstatistik der Gemeinde, die die Entwicklung von 2000 bis 2020 zeigt. Hiernach hat sich die gewählte Beisetzungsform zwar auf nicht allen Friedhöfen in gleicher Weise entwickelt, insgesamt jedoch hat die Anzahl der Erdbestattungen von 102 auf 34 abgenommen, die der Urnenbeisetzungen von 3 auf 93 zugenommen. Eine eindeutige Tendenz. „Die hohen Kosten, die bei einem klassischen Grab anfallen, spielen hierbei eine wichtige Rolle. Genauso aber werden zunehmend auch Grabstätten nachgefragt werden, die wenig bis keine Pflegeverpflichtungen beinhalten“, heißt es von der SPD. Es soll nun geprüft werden, inwieweit die Gemeinde Bedburg-Hau auf den kommunaleigenen Friedhöfen diese Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigen kann. Als ein mögliches Vorbild könnte die Stadt Rees dienen. Die nun beantragte Bestattungsform wird dort durch den kommunalen Bauhof sichergestellt. „In der Bereitstellung einer solchen Bestattungsform sehen wir darüber hinaus auch eine gute Option den Charakter und die Attraktivität unserer Friedhöfe langfristig zu wahren“, heißt es in dem Antrag.

Mit der Prüfung bittet der Gemeinderat um eine Einschätzung der Verwaltung zur Machbarkeit sowie um Darstellung möglicher Gebühren und Kosten. Sollte sich der Rat am Ende zur Einführung von pflegefreien Urnenwahlgrabstätten entscheiden, wäre eine entsprechende Änderung der Friedhofs- sowie Gebührensatzung nötig.

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