LVR-Klinik in Bedburg-Hau 27 Millionen Euro für Forensik-Neubau

Bedburg-Hau · Der Forensik-Neubau für die LVR-Klinik in Bedburg-Hau soll tatsächlich kommen. Das bestätigte der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug Uwe Dönisch-Seidel. Der Bau soll von einem 5,5 Meter hohen Zaun umgeben werden.

 In der Umgebung von Haus 38 ist der Forensik-Neubau geplant: Er bekommt ein Pfortengebäude und einen 5,5 Meter hohen Zaun.

In der Umgebung von Haus 38 ist der Forensik-Neubau geplant: Er bekommt ein Pfortengebäude und einen 5,5 Meter hohen Zaun.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug in Nordrhein-Westfalen, Uwe Dönisch-Seidel, ist guter Dinge: Der so lange diskutierte und immer wieder umstrittene Neubau für Teile der Forensik in der LVR-Klinik nimmt endlich Fahrt auf. Man habe es in einem intensiven Austausch zwischen Kommune, Land und Landschaftsverband Rheinland geschafft, eine gemeinsame Zielplanung für den 69-Betten-Neubau auf dem LVR-Gelände  im Bereich des Hauses 38 zu bekommen. „Es gibt eine Planung, die ist abgestimmt und durch die Gremien, die Frage der Pforte ist geklärt, ebenso wie  die Finanzierung. All das ist durch. Ich hoffe, dass wir bald beginnen können“, sagt Dönisch-Seidel.

Es ist das neue Gebäude auf dem Gelände der LVR-Klinik Bedburg-Hau, das für die Forensik für Frauen vorgesehen ist. Es wäre die einzige Station im Rheinland allein für Frauen, die eine Maßregel in der geschlossenen Psychiatrie haben. Der Neubau bekäme eine eigene Umzäunung und eine eigene Pforte (vergleichbar mit dem Ersatzneubau der Forensik für psychisch kranke Straftäter in der LVR-Klinik). Man habe bereits für die Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Lippstadt-Eickelborn einen solchen Bau umgesetzt, sagt der Landesbeauftragte.

 Der Klever Uwe Dönisch-Seidel ist der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug.

Der Klever Uwe Dönisch-Seidel ist der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dönisch-Seidel hofft, im gleichen Prozess zwei weitere Häuser der LVR-Klinik Bedburg-Hau zügig für eine moderne Therapie im Maßregelvollzug herrichten zu können. Zugleich sollte es durch die Baumaßnahmen gelingen, Häuser, die auf dem zukünftig nicht mehr für die LVR-Klinik genutzten Geländebereich liegen, leer zu ziehen. Auch wolle man dem Wunsch der Gemeinde näher kommen, Klinik-Häuser am Rande des Geländes nicht mehr für die Forensik zu nutzen. Der Spitzenbeamte des Landes regt auch an, den Neubau gleich und endgültig für die Frauenforensik  zu nutzen.

„Die LVR-Klinik Bedburg-Hau gehört zu den größten forensischen Kliniken in Deutschland, die mit ihren psychiatrischen Spezialeinrichtungen überregional bedeutsam ist. Insofern bewirkt der geplante Neubau des Bettenhauses für den Landschaftsverband Rheinland nicht nur eine weitere Stärkung dieses Standortes, sondern er wird die Versorgungssituation für Frauen im gesamten Rheinland enorm verbessern“, sagt Martina Wenzel-Jankowski als LVR-Dezernentin für den Klinikverbund. Dies komme auch in erster Linie dem wichtigen gesetzlichen Auftrag zugute: Besserung und Sicherung. „Damit durch eine erfolgreiche Behandlung krankheitsbedingte Straftaten verhindert werden“, so Wenzel-Jankowski.

Der Bau soll, so Dönisch-Seidel, rund 27 Millionen Euro kosten und eine Nutzfläche von 2440 Quadratmeter  für das Patientengebäude haben sowie knapp 300 Quadratmeter für die Pforte. Mit einem Baubeginn rechnet Dönisch-Seidel in der ersten Hälfte 2020, mit der Fertigstellung 2022.  In Lippstadt wurde ein dreistöckiges Gebäude hochgezogen, das von einem fünfeinhalb Meter hohen Sicherheitszaun umgeben ist, in Bedburg-Hau kommt noch die Pforte hinzu. „Ich freue mich sehr, dass der Prozess eines modernen, den heutigen Bedürfnissen der Patienten und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerecht werdenden Klinikstandortes ein weiteres Zwischenziel erreicht hat. Der Komplettumbau zu einer konkurrenzfähigen und leistungsorientierten Klinik wird auch weiterhin eines der wichtigsten politischen Ziele unserer Kommune sein“, kommentiert Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen die neueste Entwicklung.

In der LVR-Klinik ist man froh, dass es tatsächlich vorangeht: „„Für eine adäquate und erfolgreiche Therapie von Patientinnen und Patienten sind zeitgemäße Räumlichkeiten und Unterbringungsmöglichkeiten unerlässlich. Das neue Bettenhaus wird diese als notwendige Rahmenbedingung nach den neuesten Therapie- und Sicherheitsstandards bieten“, sagt Stephan Lahr, Verwaltungsdirektor der LVR-Klinik Bedburg-Hau.

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