Getötete Blässgans Komitee gegen Vogelmord zeigt Jagdfrevel an

Bedburg-Hau · Der Verein hat am Sonntag eine getötete Blässgans in Bedburg-Hau gefunden. Der Zugvogel steht unter Naturschutz, die Polizei ermittelt.

 Diese Blässgans verendete nachdem auf sie geschossen wurde.

Diese Blässgans verendete nachdem auf sie geschossen wurde.

Foto: Komitee gegen den Vogelmord e.V.

Das Komitee gegen Vogelmord, ein vom Bundesministerium anerkannter Naturschutzverein, hat bei der Kreispolizei Kleve eine Anzeige wegen Tierquälerei und Artenschutzvergehen erstattet. Eine Mitarbeiterin hatte nach Angaben des Vereins am Sonntag gegen 10 Uhr auf einem Feld nordwestlich von Bedburg-Hau eine schwer verletzte Blässgans entdeckt. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen, so der Verein weiter, starb das Tier auf dem Weg zu einer Tierarztpraxis. Dort wurden bei einer Röntgenaufnahme insgesamt fünf Schrotkugeln als Todesursache nachgewiesen. Nach der Strafanzeige will die Polizei nun prüfen, ob der unter Naturschutz stehende Zugvogel möglicherweise von Jägern abgeschossen wurde, die am selben Morgen unweit des Fundortes der verletzten Gans von Komitee-Mitgliedern beobachtet und fotografiert wurden.

Nach Angaben des Komitees gegen den Vogelmord liegen dem Verband mehrere Fotos vor, auf denen klar zu erkennen ist, dass die Männer Schrotflinten mit sich führten und zudem Gänseattrappen aus Plastik aufgestellt hatten. Dazwischen sei auch der Kadaver einer weiteren toten Gans zu erkennen. Ob es sich dabei ebenfalls um eine geschützte Blässgans oder um eine in NRW legal jagdbare Art handelt, sei jedoch nicht klar zu erkennen. Die Fotos, die laut Verband mindestens auch ein Jägerfahrzeug samt Kennzeichen zeigen, wurden der Polizei zur Verfügung gestellt.

„Sollte der Schütze überführt werden, drohen ihm wegen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz und Tierquälerei hohe Geldstrafen, im schlimmsten Fall sogar der Verlust des Jagdscheins“, so das Komitee gegen den Vogelmord.

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