Baumaßnahmen in Kleve Das neue Berufskolleg schreitet voran

Kreis Kleve · Der Ausbau und die Sanierung des Berufskollegs des Kreises Kleve macht die nächsten Schritte. Jetzt wurden fünf 36 Tonnen schwere Betonträger für das Dach der Sporthalle eingesetzt. Die Halle soll im Herbst 2023 fertig werden.

 Die großen Binder, die das Dach tragen, wurden mit einem Autokran an ihren Platz gehoben.

Die großen Binder, die das Dach tragen, wurden mit einem Autokran an ihren Platz gehoben.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

 Der Kran schwenkt mit seinem mächtigen Ausleger das 36 Tonnen schwere und 35 Meter lange Bauteil aus Beton hoch über die Stützen der künftigen Dreifachturnhalle. Der Ausleger dreht ein, lässt den langen Beton-Träger langsam runter, bis er sanft auf der schräg herausstehenden Konsole der Betonstütze aufsetzt. Vom Korb eines Hubwagens aus wird das breite Band, das den Träger gehalten hat,  abgebunden. Es folgt der nächste Träger.

Insgesamt fünfmal wurden heute die breiten Binder, die später einmal das Dach der Dreifachsporthalle am Berufskolleg des Kreises in Kleve tragen, eingesetzt. Die Träger überspannen eine freie Fläche von gut 30 Metern in der Breite. Damit passen beispielsweise drei Basketballfelder, die 28 Meter lang sind (Abweichnungen bis vier Meter sollen möglich sein) oder drei Volleyballfelder mit 18 Metern nebeneinander.

Ab Freitag, 9. September, hebt der Kran Seitenwandplatten und die Platten der Attika unter der Dachkante an ihren Platz. So schließt sich der Bau Stück für Stück. In der folgenden Woche ist dann auch schon der Dachdecker mit den Trapezblechen, die die Halle nach oben abschließen, dabei. Lediglich die Stirnwand in Richtung Wald bleibt offen: „Da müssen wir später noch für den Innenausbau mit Fahrzeugen und Kränen reinfahren, deshalb wird diese Wand  erst deutlich später eingesetzt“, sagt Florian Kalkes, der zusammen mit Georg Reinders von der Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft die Bauleitung der Halle hat.

Sechs Wochen hat die Baustelle auf die schweren Träger warten müssen, die jetzt mit Tiefladern angefahren wurden: Der Hersteller in Kleve, die Erich Tönnissen GmbH konnte sie nicht gießen, weil er auf den Zement warten musste – es sind die typischen Geschichten der Zeit, die auch hier von Krieg und Krise erzählen. Dennoch: Der Bau geht weiter. „Wir hoffen auch, den Fertigstellungstermin trotz allem halten zu können“, sagt Kalkes. Das wäre im Herbst kommenden Jahres. Aber das sei letztlich davon abhängig, wie die benötigten Bauteile geliefert werden – von den Zwischenwänden bis zum Boden, von den Deckenkonstruktionen bis zu den Toren zum Geräteraum. Nichts ist mehr sicher momentan. Das betrifft auch die Kosten: Waren zunächst 5,5 Millionen Euro für die Sporthalle geplant, werden es jetzt rund sechs Millionen sein, die der Kreis verbaut haben wird, wenn sie fertig ist.

Wenn die Halle im Herbst übergeben sein wird, hat das Berufskolleg für seine Schüler und außerhalb des Schulsports eben auch für Vereine zwei Dreifach-Sporthallen im Angebot. Knapp 200 Zuschauer werden auf der künftige Tribüne, deren Betonstufen des Unterbaus man von außen sieht, in der Halle Platz finden. Zusätzlich sind an der Stirnwand Kraft- und Physioräume sowie Seminar- und Technikräume eingeplant. Die neue Halle passt sich stilistisch an den Neubau des neuen Schultraktes an, ist mit einem gleichen dunklen Klinker im Erdgeschoss und der Stirnwand zur Schule verkleidet. Auch die Außenanlagen sind fertig, wo sie nicht weitere Baumaßnahmen stören würden.

Das Berufskolleg des Kreises Kleve sieht also in Teilen schon so aus, als sei die KKB auf dem Weg zu einem Ende der Bauarbeiten – doch das täuscht. Die Halle braucht noch bis 2023, ehe sie übergeben werden kann. Derzeit ist man mit den Sanierungsarbeiten im Gebäude 6 der Schule angekommen, das grundsaniert wird.

Der Kamin der Heizungszentrale, der einst als Betonschlot über das BKK-Ensemble hinausreichte, ist inzwischen mit Stahl verkleidet und zu einem markanten Zeichen für die Berufsschule geworden. Der Bau der für die Schüler entlang der Heizanlage geplanten Empore, die als Aufenthaltsort oder auch als Bühne dienen könnte bei Konzerten oder Theater, wird in den nächsten Wochen in Angriff genommen, so KKB-Chef Stephan Giesen. Noch ist der Bereich eingerüstet. Auch die Sanierung der Räume an der einstigen Musikschule stehen noch auf dem Programm.

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