Viel Bedarf, wenig Platz Neuer Rekord bei Immobilienanfragen im Kreis Kleve

Kreis Kleve · Die Kreis-Wirtschaftsförderung erhielt im Jahr 2022 insgesamt 148 Anfragen nach Gewerbegrundstücken und Gewerbeimmobilien. Das ist erneut ein Rekordwert. Absagen muss man vor allem, weil der Platz fehlt.

Das Gewerbegebiet am Rande von Materborn. 

Das Gewerbegebiet am Rande von Materborn. 

Foto: gelb/Markus van Offern (mvo)

Bereits im Jahr 2021 berichtete die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve über die hohe Anzahl an Gewerbeanfragen, 119 Stück waren es damals insgesamt. Diese Anzahl wurde im vergangenen Jahr noch einmal übertroffen, aller wirtschaftlichen Unwägbarkeiten zum Trotz.

„Bei einem Rückblick auf die Zahlen des Jahres 2022 wurde in den vergangenen Tagen deutlich, dass sowohl das Grundstücksvolumen als auch die Anzahl an Anfragen weiter gestiegen sind“, heißt es von der Kreis-WfG. Insgesamt 148 Anfragen mit einer Größe von über 523 Hektar wurden beim Team der Wirtschaftsförderung im vergangenen Jahr gemeldet und bearbeitet.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass trotz der vielen Herausforderungen des Jahres 2022 die Investitionsbereitschaft der Unternehmer im Kreis Kleve ungebrochen scheint. Seien es Lieferengpässe und weitere Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Mangel an Fachkräften oder die Einflüsse von Corona, wir erlebten im vergangenen Jahr erneut ein Rekordhoch an Anfragen“, sagt Nathalie Tekath-Kochs, Prokuristin und Leiterin Grundstücksmanagement bei der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve.

Schaut man sich die Auflistung der Gewerbeanfragen an, so habe diese ganz deutlich gezeigt, dass es keine Woche gab, in der nicht mindestens eine Anfrage über den Tisch von Nathalie Tekath-Kochs oder ihrer Kollegin Fabienne van Lier gelaufen ist. „Besonders interessant war auch die Anfrage nach einem sehr großen Grundstück für die Errichtung eines Gesundheitszentrums mit Forschungseinrichtungen. Es ist zu schade, dass wir diesen und vielen weiteren interessanten Unternehmen keine Flächenangebote schaffen können“, sagt Fabienne van Lier, verantwortlich bei der Kreis-Wirtschaftsförderung für den Bereich Gründung, Fördermittel und die Unterstützung bei Gewerbeflächenanfragen.

Insgesamt freue man sich aber über das große Interesse, auch wenn es wie so häufig aufgrund des sehr begrenzenten Angebotes nicht zu einer Ansiedlung komme, so Tekath-Kochs und Geschäftsführerin Brigitte Jansen. Als ein „Plan B“ habe sich auch im vergangenen Jahr wieder der Virtuelle Gewerbeflächenpool erwiesen. Dabei handelt es sich um ein rechtliches Konstrukt, das in dieser Form im Land NRW kein zweites Mal zur Anwendung kommt. „An vielen Orten bereits hat dieses juristische Instrumentarium schwierigste Flächensituationen zu lösen vermocht“, heißt es von der Kreis-WfG. So ließen sich mit dessen Hilfe bis zu zehn Hektar Gewerbeflächen generieren an restriktionsfreien Standorten, die bislang für eine gewerbliche Nutzung nicht vorgesehen waren.

In der Hoffnung auf viele neue Investitionsvorhaben im Kreis Kleve freuen sich Nathalie Tekath-Kochs, Fabienne van Lier sowie die Geschäftsführerin der Kreis-Wirtschaftsförderung, Brigitte Jansen, auf das Jahr 2023.

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