Bauen in Kranenburg Wie soll sich Nütterden entwickeln – Rat soll’s wissen

Kranenburg · Das Baugebiet „Auf dem Poll“ sorgt für reichlich Zündstoff im Kranenburger Bauausschus. Das Quartier Waldstraße mit immerhin 66 Wohneinheiten hingegen stieß auf breite Zustimmung.

 Urbanes Wohnen in einer 10.000-Einwohner-Grenzgemeinde: Wenn es nach den Plänen von StadtUmBau geht, sieht das Quartier an der Waldstraße in Kranenburg so aus.

Urbanes Wohnen in einer 10.000-Einwohner-Grenzgemeinde: Wenn es nach den Plänen von StadtUmBau geht, sieht das Quartier an der Waldstraße in Kranenburg so aus.

Foto: StadtUmBau

Das Baugebiet „Auf dem Poll“ in Nütterden warf im Planungs- und Umweltausschuss viele Fragen auf. Daher fassten die Fraktionen noch keinen Entschluss und überlassen dies der Ratssitzung am 28. März.

Zum Hintergrund: Im November hatte der Rat dem Entwurf zur wohnbaulichen Entwicklung des Bereiches noch zugestimmt. Carsten Lang vom Planungsbüro Wolters Partner stellte nun den Entwurf zur Änderung des Flächennutzungsplans vor. „Wir wollen der Nachfrage in Nütterden gerecht werden“, sagte er. Sein Plan lautet: Zwischen dem Schafsweg und Auf dem Poll/Pollseweg sollen eingeschossige Familienhäuser entstehen. In der Mitte des Areals könnten bis zu zweigeschössige Häuser gebaut werden. Zudem schlägt Lang die Errichtung eines knapp 2800 Quadratemter großen Gebäudes für einen dreigruppigen Kindergarten im Erdgeschoss und eine Tagespflege-Einrichtung im Obergeschoss vor. Der Plan würde sich harmonisch in die vorhandene Bebauung einfügen, erklärte Lang.

Der Ausschuss aber zeigte sich noch nicht überzeugt. „Wir entscheiden hier über Grundsätzliches: Wo wollen wir in Kranenburg welche Baukörper? Wir sollten sehr sensibel mit diesen Flächen umgehen“, sagte Joachim Janßen, Fraktionsvorsitzender der CDU. Er halte die vorgeschlagene Bauverdichtung durch Mehrfamilienhäuser und den Kindergarten für „sehr, sehr gewagt“. Den Bündnisgrünen schweben Reihenhäuser parallel zum Schafsweg vor: „Wir könnten damit ein Experiment wagen, denn es braucht mehr sozialen Wohnungsbau in Kranenburg“, sagte Michael Baumann-Matthäus. Bürgermeister Günter Steins erwiderte: „Wir haben eine Abfrage unter 60 möglichen Bauherren gemacht, welche Bauformen nachgefragt werden. Nun drohen wir uns von des Volkes Meinung zu entfernen.“ Andreas Hermsen, Bauamtsleiter der Gemeinde, schlug vor, einen Aufstellungsbeschluss zu verabschieden. „Die weiteren Details können dann immer noch diskutiert werden“, sagte er. Das lehnten die Ausschussmitglieder mehrheitlich ab. Die Fraktionen wollen sich intern noch beraten, ehe der Rat eine Entscheidung fällt.

Auf breite Zustimmung stieß hingegen der Entwurf zur Entwicklung des „Wohnquartiers Waldstraße“. Dort sind zweigeschossige Wohngebäude mit aufgesetztem Staffelgeschoss vorgesehen. Insgesamt sollen 66 Wohneinheiten auf dem Gelände des ehemaligen Raiffeisenmarktes entstehen, dazu eine Tiefgarage. „Wenn wir urban bauen wollen, dann genau da“, sagte Jürgen Franken (SPD). Ähnlich äußerte sich Christdemokrat Janßen: „Wir sind selten in unserer Fraktion so einseitig angetan gewesen.“ Allerdings merkte er an, zu prüfen, wie es um Spielbereiche für Kinder in dem Viertel bestellt ist. Dem Bebauungskonzept stimmte der Ausschuss einstimmig zu. Noch ausstehend aber ist ein Schallgutachten bezüglich der angrenzenden Schreinerei.

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