Kleve Bau von Sportzentrum verzögert sich

Kleve · Erst muss der Boden der ehemaligen Siegfried-Kampfbahn auf Kampfmittel untersucht werden. Im Sportzentrum Gustav-Hoffmann-Stadion/FC Kleve steht noch immer die "ewige" Diskussion um den Standort der neuen Sporthalle an.

Es geht voran. "Stapje for Stapje", Schritt für Schritt: Seit 2011 diskutiert man in Kleve über den Sportentwicklungsplan. Demnach sollen vier Sportzentren geschaffen werden. Zwei (Oberstadt und Hoffmann-Stadion) sind immerhin in der Vorbereitung, eines wird geprüft (Unterstadt) und das vierte (Düffel) ist nicht einmal angedacht. Beim Sportzentrum in der Oberstadt hat man mit dem Bau begonnen. Wobei der Name "Oberstadt" irritiert, liegt dieses Sportzentrum doch in Materborn. Und das Zentrum in der Oberstadt heißt Gustav-Hoffmann-Stadion/FC Kleve.

Die Bauarbeiten am Sportzentrum Oberstadt in Materborn - ehemals Siegfried-Kampfbahn - werden sich verzögern, erklärte Jürgen Rauer, der im Sportausschuss zusammen mit Thomas Mutz vom Gebäudemanagement der Stadt und Fachbereichsleiterin Annette Wier den Stand der Dinge vorstellte. Zwar wurde der Boden inzwischen abgeschoben, doch dauerte es, bis der Kampfmittelräumdienst die Fläche untersuchte. "Wir als Stadt und das beauftragte Architekturbüro haben alles versucht, dass das schneller geht, doch der Kampfmittelräumdienst konnte erst am 27. März anfangen", so der Technische Beigeordnete. Die Auswertung werden vier bis sechs Wochen dauern. Damit wird der Sportplatz-Bau frühestens Anfang Mai beginnen können.

"Trotz dieser zeitlichen Verzögerungen sind die Beteiligten zuversichtlich, den Fertigstellungstermin im Oktober einhalten zu können", sagt Rauer. Das gleiche gilt für den Kunstrasen-Sportplatz in Rindern, der auch auf den Kampfmittelräumdienst warten musste. Außerdem liegt dieser über historischem Gelände. "Der Moritzkanal ging früher weiter durch, man sieht, dass der künftige Platz genau in der Achse liegt", sagte Rauer. Das müsse dann auch noch archäologisch untersucht werden. Für die Unterstadt soll nach der erfolgreichen Umwandlung der Tennisplätze auf dem Gelände BV/DJK Kellen in Kleinfußballplätze mit Kunstrasen künftig auch ein großer Kunstrasenplatz eingerichtet und die Entwicklung zum Sportzentrum vorangetrieben werden. Hier soll ein Architeklturbüro beauftragt werden, das die Grundlagen ermittelt. Die Düffel hingegen ist noch nicht angefasst, erklärte Rauer.

Thomas Mutz vom Gebäudemanagement stellte die Zahlen für die Sanierung diverser Turnhallen vor. So stehen 275.000 Euro für die Halle an der Marienschule bereit. Die Arbeiten sollen 2019 beginnen. 35.000 Euro sollen neue Türen für die Mehrzweckhalle Materborn kosten. Für die schwer sanierungsbedürftige Halle der Schule An den Linden stehen 50.000 Euro Planungskosten im Haushalt. "Wir wollen untersuchen, ob wir sanieren können oder doch besser neu bauen", sagt Mutz. Das KAG bekommt in der Unterstadt eine neue Dreifachturnhalle, die auch eine Tribüne bekommen soll (so ein CDU-Antrag). Die Halle der Forstgarten-Gesamtschule wird erweitert.

Im Zentrum Gustav-Hoffmann-Stadion/FC Kleve steht noch immer die gefühlt "ewige" Diskussion um den Standort der neuen Sporthalle an. Nach Gesprächen im Jahr 2016 mit Merkur und 2017 mit dem FC Kleve warte man nun auf eine Antwort von Merkur, dem die Ergebnisse vor einer Woche zugestellt worden seien, so Rauer. Damit ist der längst überfällige Bau der neuen Sporthalle weiterhin in der Schwebe, eine Entscheidung für einen Standort noch immer nicht gefallen. Favorisiert werden hier zwei Alternativen: Oben an der Tribüne des FC Kleve oder unten anstelle der Umkleiden des Gustav-Hoffmann-Stations.

Im CDU-Antrag zum Sportentwicklungsplan ist allerdings zu lesen, es sei nicht hinzunehmen, dass die nicht zuletzt mit städtischen Mitteln errichtete Tribüne ungesichert der Witterung ausgesetzt ist und Schaden nehmen könnte. "Sicherungsmaßnahmen sind hier unumgänglich", formulieren die Christdemokraten.

Dieser Antrag, der als Prüfantrag in die Fraktionsberatung geht, denkt allerdings auch die Schaffung der Sportzentren zu ende: So möchte die CDU, dass künftig die Stadt auch die Gebäude für die Umkleidekabinen, Duschen und Versammlungsräume baut und instand hält. Das sei von den Vereinen oft nicht mehr zu stemmen, erklärte CDU-Fraktionschef Wolfgang Gebing. Aber: Städtische Mittel sollen auch nur noch in diesen Zentren konzentriert werden. "Ausgenommen sind natürlich die Vereine, die dort ihren Sport nicht ausüben können, wie Ruder- oder Kanuclub", sagt der CDU-Chef. Ein Fußballverein hingegen solle, will er künftig seinen eigenen Platz weiter nutzen, dafür keine Fördermittel mehr bekommen. Das müsse dann aus Eigenmitteln gestemmt werden. Außerdem sollen auch keine langfristigen Pachtverträge mehr mit diesen Vereinen abgeschlossen werden.

Niklas Lichtenberger (SPD) gab zu bedenken, dass "das Vereinsheim oft Zentrum des Vereinslebens sei". Außerdem fehlten ihm Prioritäten, wo denn welcher Verein wann in welchem Sportzentrum spielen könne. Was hingegen die Weiterentwicklung der Konzepte anbetreffe, könne er sich damit anfreunden. Ein klares Signal aus der Politik war zudem: Die Halle Merkur steht ganz vorne auf dieser Liste, und es soll keine Verzögerungen mehr geben

(mgr)
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