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Kleve-Materborn Barmherzige Schwestern auf der Burg des Glaubens

Kleve-Materborn · In Materborn wird in der nächsten Woche das Jubiläum "100 Jahre Burg Ranzow in Trägerschaft der Cellitinnen" gefeiert.

 Eine historische Aufnahme: Zwei Schwestern und fünf Küchenhilfen beim Bohnenschnippelen.

Eine historische Aufnahme: Zwei Schwestern und fünf Küchenhilfen beim Bohnenschnippelen.

Foto: privat

Zur Feier anlässlich "100 Jahre Burg Ranzow in Trägerschaft der Cellitinnen zur hl. Maria" haben der Seniorenhausleiter Dieter Bergmann und Pfarrer Christoph Grosch zu einem festlichen Tag eingeladen. Am Samstag, 24. Mai, wird um 10.30 Uhr Weihbischof Wilfried Theising die Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Anna in Materborn zelebrieren. Anschließend ist ein Festakt in der Kirche. Um 12.15 Uhr wird es zur Feier des Tages einen Sektempfang geben. Daran schließt sich die Einladung zum Mittagessen im Seniorenhaus Burg Ranzow an.

Am 15. Januar 1914 traf die Nachricht von der staatlichen Genehmigung der Niederlassung der Augustinerinnen - Cellitinnen in St. Maria Kupfergasse Köln - in Materborn ein. Am 21. und 22. Januar war der Materborner Pfarrer Richard Heinrichs zur Regelung der Angelegenheit in die Domstadt gereist. Er war der Initiator, die Schwestern nach Burg Ranzow zu holen. Das Gut und der weitläufige Park konnte für 92 000 Mark erworben werden. Der notarielle Kauf wurde erst am 19. Mai 1914 - also vor nunmehr 100 Jahren - getätigt. Gegen Mitte März 1914 begannen die drei vorläufig anwesenden Schwestern mit der Einrichtung. Auf Initiative der Cellitinnen-Schwestern konnte am 14. Juli 1926 eine Hauskapelle fertig gestellt werden. Die Schwestern haben alle Höhen und Tiefen des Hauses miterlebt. Im Kriegsjahr 1941 wurde auf Burg Ranzow ein Lazarett der deutschen Wehrmacht eingerichtet. Die Schwestern blieben im Haus und wurden bei der Pflege und Betreuung der Soldaten eingesetzt. Im September 1944 wurde das Lazarett aufgelöst. Bis Ende Januar 1945 wurde dort ein Offiziersstab einer deutschen Fallschirmjägereinheit einquartiert. Die Ordensfrauen erlebten die Schrecken des Krieges. "Alle weilten auf engstem Raum im Keller", heißt es in einem Bericht. Am 10. Oktober 1944 erließ der damalige Kreisleiter den Befehl, dass die gesamte Zivilbevölkerung zu evakuieren sei. Auch die Cellitinnen-Schwestern verließen nun ihr geliebtes Ranzow und gingen nach Krefeld in ein Haus ihres Ordens. Sie blieben dort, bis der Krieg vorüber war. Als die Ordensfrauen aus der Evakuierung nach Materborn zurückkehrten, fanden sie ein total verwüstetes Haus, ein einziges Chaos vor. Aber schon 1946 schafften sie es, dass ein Kindergarten, wenn auch vorerst primitiv, wieder eröffnet werden konnte. Zuletzt waren bis Juli 2012 noch zwei Cellitinnen im Seniorenhaus Burg Ranzow. Als sie Materborn verließen, kamen Schwestern aus Indien, inzwischen sind es vier Ordensfrauen, die jetzt segensreich im Dienst für Gott und die Menschen wirken.

Burg Ranzow ist bis heute eine Einrichtung der Cellitinnen zur hl. Maria. Im denkmalgeschützten Altbau befinden sich 25 Seniorenwohnungen. In dem im Juni 2002 fertig gestellten Neubau gibt es 63 Pflegeplätze sowie die Möglichkeit der Kurzzeitpflege. Seit 2013 bestehen die Hausgemeinschaften "St. Monika" für Menschen mit Demenz.

(RP)
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