Kleve Bagger rollen auf das Bensdorp-Gelände

Kleve · Industriepark Kleve: Die Arbeiten für den neuen Netto-Markt auf dem Areal sollen in der kommenden Woche beginnen. Nach dem Baubeginn wird die Planung für das künftige "Kreativ-Viertel XOX" vertieft.

 Das Bild gibt einen Eindruck von der gesamten zu bebauenden Fläche auf dem Bensdorp-Gelände in Kleve.

Das Bild gibt einen Eindruck von der gesamten zu bebauenden Fläche auf dem Bensdorp-Gelände in Kleve.

Foto: Grass

Die Baugenehmigung liegt vor, die Bagger können jetzt, nachdem der Kampfmittelräumdienst die Fläche untersucht hat, mit ihrer Arbeit beginnen. Denn zuerst muss es auf dem Bensdorp-Gelände in die Tiefe gehen: Der künftige Bau mit den "Ateliers" auf dem Dach steht auf unterirdischen Fundament-Säulen. Die Bagger der Spezialfirmen, die diese Erdbohrungen machen, sollen kommende Woche bis spätestens Ende Januar anrücken, sagt Projektentwickler Jan Holtfester.

Damit ist die Industriepark Kleve Udo Tjaden KG ihrem Ziel, die Flächen zwischen der Hochschule Rhein-Waal und dem Union-Areal fortzuentwickeln, ein deutliches Stück näher gekommen.

"Wir freuen uns, dass das letztlich alles so geklappt hat und inzwischen alle an einem Strang ziehen", sagt Jan Holtfester im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Klever Politik stehe mehrheitlich hinter seinem Projekt und auch die Verwaltung mache ihren Job. Der Projektentwickler hat weiterhin das Ziel, den Bau Ende 2018, aber spätestens 2019 fertig zu haben. Dann soll Kleve laut städtebaulichem Vertrag zwischen der Industriepark Kleve Udo Tjaden KG und der Stadt ein hochwertiges Eingangstor erhalten. Immerhin soll der eigens für den Bau entwickelte Stein des von Hülsmann-Thieme-Minor-Architekten geplanten Gebäudes "Bensdorp" heißen.

 An dieser Stelle könnte laut der Planung Platz genug sein für noch zu bauende Lofts.

An dieser Stelle könnte laut der Planung Platz genug sein für noch zu bauende Lofts.

Foto: Matthias Grass

"Wenn die Bauarbeiten endlich begonnen haben, können wir uns auf die Entwicklung der XOX-Flächen konzentrieren", sagt Holtfester - und weist aus seinem Büro in den alten Industrieanlagen auf eine hohe Ziegelwand, hinter deren Fenstern Leere herrscht. Das soll sich ändern. Hier soll das "Kreativ-Viertel XOX" entstehen. Mit Wohnungen, mit Gastronomie, mit einer Kindertagesstätte und mit Flächen für die Kultur. "Die ersten Bauvoranfragen dazu sind bereits gestellt", sagt der Projektentwickler. In den ebenfalls von Hülsmann-Thieme und Minor vorgestellten ersten Plänen steht sogar ein medizinisches Versorgungszentrum. "Wir werden mit der Planung von Wohnungen in den alten Industriebauten beginnen", konstatiert Holtfester. Damit hat die Tjaden-Industriepark-KG gute Erfahrungen gemacht: Auf der anderen Straßenseite wurden in einem der alten hohen Industriebauten ebenfalls Wohnungen entwickelt, die inzwischen alle vergeben sind. Es sind dort Wohnungen in allen Größen geplant, erklärt Holtfester.

 Projektentwickler Jan Holtfester.

Projektentwickler Jan Holtfester.

Foto: Matthias Grass

Bis jetzt ist die XOX im Klever Bebauungsplan allerdings als eingeschränktes Gewerbegebiet dargestellt. Die im Bauausschuss vorgeschlagene Änderung der Flächen in ein "Mischgebiet" würde die Planungen beschleunigen, in den enormen Leerständen innerhalb der Gebäude Wohnbau zu ermöglichen. Sorge, dass die Wohnungen keine Mieter finden, hat Holtfester nicht. Schon bei der Vorstellung der ersten Pläne für ein "Kreativ-Viertel XOX" hatte er 2017 über die Grenze in Richtung Niederlande gedacht: "Da wird eines der größten Ballungsgebiete in den Niederlanden direkt hinter der Grenze geplant, dort leben weit über 700.000 Menschen", rechnet er. Menschen, die einkaufen wollen, die bezahlbaren Wohnraum suchen, den sie in den Niederlanden nicht mehr bekommen.

(mgr)
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