Kreis Kleve Awo: Zahl der Beratungsfälle bei Schwangeren im Kreis gestiegen

Kreis Kleve · Gründe für Schwangere, die Beratungsstelle aufzusuchen, waren ihr Alter sowie die berufliche und finanzielle Lebenssituation. 677 Beratungen.

Die Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Kreisverband Kleve, kann zufrieden mit ihrer Arbeit sein. Nicole Saat, Leiterin der Beratungsstelle, sagte bei der Vorstellung des Jahresberichts 2014: "Immer weniger Jugendliche werden ungeplant schwanger. Das ist nicht zuletzt auch auf unsere Arbeit zurückzuführen."

Im Jahr 2014 zählte die Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung insgesamt 677 Beratungsfälle im Bereich der Schwangerschafts- und Schwangerschaftsberatung. 2013 waren es lediglich 498 Fälle. Viktor Kämmerer, Geschäftsführer des Kreisverbandes, erklärte den "exorbitanten Anstieg" bei der Zahl der Beratungen mit zusätzlichen Sprechstunden in den Schulen im Kreis, die die Awo-Beratungsstelle seit dem vergangenen Jahr anbietet. Darüber hinaus teilte der Geschäftsführer mit, dass für die Beratungsstelle der Awo im Jahr 2014 17 000 Euro ausgegeben wurden. 80 Prozent der Gelder kamen kamen dabei vom Land Nordrhein-Westfalen, 20 Prozent übernahm der Kreis Kleve.

252 Frauen (2013: 251), die über einen Schwangerschaftsabbruch nachdachten, suchten im Jahr 2014 Rat bei der Awo. Der Anteil der ungewollt minderjährig Schwangeren ist im Vergleich zum Jahr 2007 von 34 auf 8 zurückgegangen. Die am stärksten vertretene Altersgruppe war zwischen 22 und 26 Jahren alt. Als häufigste Gründe für einen Besuch der Beratungsstelle gaben die ratsuchenden Frauen ihr Alter sowie die berufliche, finanzielle und persönliche Lebenssituation an. 452 Personen wurden zu den Themen Schwangerschaft, Geburt, Familienplanung, Verhütung, Sexualität oder Partnerschaft beraten.

Mit sexualpädagogischen Schulprojekten, die sowohl in Grund- als auch weiterführenden Schulen durchgeführt wurden, erreichte die Awo-Beratungsstelle zudem rund 2100 Jugendliche und Kinder. Insgesamt sorgten die Sozialpädagogen der Awo für 138 solcher Schulveranstaltungen. Im Schnitt nahmen drei Schüler das Angebot wahr, im Anschluss an eine Gruppenberatung ein Einzelgespräch mit einem Awo-Mitarbeiter zu führen. "Insgesamt wird dieser zusätzliche Service sehr gut von den Schülern angenommen", sagte Sozialpädagogin Milena Wehren. An den außerschulischen Veranstaltungen nahmen darüber hinaus 580 Menschen teil.

Seit kurzem informieren die Beraterinnen und Berater in der der Beratungsstelle der Awo auch über das Thema "vertrauliche Geburt". Neuerdings hat die Awo zudem Zugriff auf den Topf der Bundesstiftung "Mutter und Kind". Die Awo-Beratungsstelle ist für den gesamten Kreis Kleve zuständig. Individuelle Terminabsprachen sind möglich, die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch auch anonym.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort