Vandalismus auf dem Sportplatz Sportplatz des VfR Warbeyen erneut das Ziel mutwilliger Zerstörung
Kleve · In der Nacht zu Sonntag fuhr ein Autofahrer auf den Nebenplatz des Klever Fußballklubs VfR Warbeyen, um größtmöglichen Schaden anzurichten. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei gefasst. Schon Ende 2019 hatte ein junger Mann für Entsetzen gesorgt. Geschlossen wurde diese Akte aber auch noch nicht.
Bis zu 15 Zentimeter tiefe Furchen hinterließ der Autofahrer auf dem Sportplatz des VfR Warbeyen.
Foto: Christian Nitsch/RPEntsetzen beim Klever Fußballverein VfR Warbeyen: In der Nacht zu Sonntag wurde der Nebenplatz am Duvenpoll das Ziel blinder Gewalt. „Es ist schwer, Worte für diese Tat zu finden. Sie trifft unseren Verein im Mark. So etwas bedroht das Ehrenamt“, sagt Christian Nitsch, Vorsitzender des Klubs. Um 1:42 Uhr wurde der Vereinsboss benachrichtigt, dass der Naturrassen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war.
Bereits am zweiten Weihnachtstag 2019 hatte ein Vandale mit einem Geländewagen im großen Stil für Schäden gesorgt. Nun war gegen Mitternacht ein Autofahrer auf dem Rasenplatz unterwegs, Anwohner hatten die Polizei verständigt. Ein Verdächtiger konnte in direkter Nähe festgenommen werden. „Die Polizei hat super schnell reagiert“, sagt Nitsch, der den Schaden am frühen Sonntagmorgen mit seinen Vorstandskollegen untersuchte.
Die Furchen im Rasen seien bis zu 15 Zentimeter tief, vor mehr als drei Jahren waren es teilweise 20 Zentimeter. Dafür seien es mutmaßlich deutlich mehr Spurrillen, so Nitsch. Ein Ballfangnetz hinter einem der Fußballtore ist zerrissen, dort dürfte der Täter auf den Rasen gefahren sein. „Der junge Mann muss sich eine ganze Weile auf dem Sportplatz aufgehalten haben. Er hat keine Verbindung zu unserem Verein, es geht einfach nur um sinnlose Zerstörung. Die Schäden tun uns weh. Vielleicht sind sie sogar noch umfangreicher als 2019“, so Nitsch.
Der Trainingsbetrieb der Mädchen und Herren müsse vorerst eingestellt werden, man werde improvisieren. „Den Aktiven wurde für Monate die Möglichkeit genommen, ihrem Sport nachzugehen“, sagt der Klubboss. Am Sonntag wurde das bereits nach der vorherigen Tat beauftragte Fachunternehmen in Kenntnis gesetzt. Die Experten sollen nun eine fachliche Einschätzung der Schadensfolgen geben. Im vergangenen Sommer wurde der Rasen noch umfangreich überarbeitet, am Freitag waren die Strafräume erneuert worden - vergebene Mühe. Nach Ostern hätte auf dem Rasen wieder gekickt werden sollen, doch daraus wird nichts. Die Reparaturarbeiten dürften aufwendig sein. Denn: Der Platz verfügt über keine Drainage, er entwässert über den Grund. „Das wird es sehr mühsam machen“, sagt Nitsch im Gespräch mit unserer Redaktion.
Erst Ende der Woche sei der Verein von seinem Anwalt informiert worden, dass nach mehr als drei Jahren gegen den in Kalkar wohnhaften Niederländer, der für die Schäden Ende 2019 verantwortlich war, Zwangsvollstreckungsmaßnahmen in Auftrag gegeben worden seien. Ein Sachschaden von knapp 35.000 Euro war damals entstanden, hinzu kamen Anwaltskosten von 7000 Euro. „Wir sahen uns auf einem guten Weg. Der Täter hatte dem Mahnbescheid nicht widersprochen, die Zwangsvollstreckung hätte anlaufen können“, sagt Nitsch.
Der Wagen der jüngsten Tat war sichergestellt worden, die polizeilichen Ermittlungen laufen an. Gegen den tatverdächtigen Mann sei eine Strafanzeige gestellt worden, so Nitsch. Es handelt sich allerdings nicht um den Täter aus 2019, der damals im Alter von 18 Jahren nicht nur den Rasenplatz in Warbeyen, sondern auch die Golfplätze in Moyland und Niedermörmter umgepflügt hatte. „Ich erwarte, dass sich die Eltern des Täters bei mir und dem VfR Warbeyen melden“, sagt der Vereinschef.
Zum Hintergrund: Die Fußball-Teams des VfR Warbeyen, dessen erste Frauenmannschaft in der Regionalliga um Punkte kämpft, spielen und trainieren derzeit auf drei Sportanlagen im Klever Stadtgebiet. Am Bresserberg, in Kellen und in Warbeyen sind die Schwarz-Weißen aktiv — durchaus eine organisatorische Kraftanstrengung für die Verantwortlichen. Zudem hofft der Klub unverändert auf einen neuen Kunstrasenplatz am Duvenpoll.