Kleve Ausstellung zeigt die Klever Schulen

Kleve · Zum 13. Mal hieß es im Museum Kurhaus wieder "Schule Kunst Museum". Zu sehen waren die Ergebnisse von 21 Projekten, die insgesamt fast 500 Kinder und Jugendliche erarbeitet haben. Die Resonanz war wieder groß.

 Kunst zum mitmachen: Das Doodle Art ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Schulen. Es animiert die Besucher von "Schule Kunst Museum", selbst Teil der Ausstellung zu werden.

Kunst zum mitmachen: Das Doodle Art ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Schulen. Es animiert die Besucher von "Schule Kunst Museum", selbst Teil der Ausstellung zu werden.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Ein Kunstprojekt hat in Kleve Schule gemacht, Generationen von Schülern sind längst zu Künstlern geworden. "Schule Kunst Museum" heißt die Reihe, die in diesem Jahr zum 13. Mal im Museum Kurhaus ihr Zuhause fand, mittlerweile schon Teil der DNA des Hauses geworden ist. "Die Vielfalt beeindruckt uns jedes Jahr aufs Neue", sagt Professor Harald Kunde, Leiter des Museums. "Für uns ist es toll und immer wieder aufregend, den Spiegel vorgehalten zu bekommen. Für die Schüler, weil sie aus der Rolle des passiven Rezipienten heraustreten."

Fast 500 Kinder und Jugendliche haben sich in diesem Jahr mit dem Jahresprogramm des Museums beschäftigt. Sie haben nach Aussagen von Kunst gefragt, eigene Antworten gefunden - insgesamt 21 Projekte sind so entstanden. "Faszinierend war für viele natürlich die Arbeit von Michael Sailstorfer", sagt Kunde. Die Maschinen, nicht zuletzt der grüne Panzer. "Aber auch mit Franz Gertsch und Tara Mahapatra haben sie sich beschäftigt." Was dabei entstand, ist häufig überraschend, animiert manchmal sogar zum mitmachen. So wie das Doodle Art, ein Gemeinschaftsprojekt der gesamten Schülergruppe. Eine bunte Mitmachwand, auf der jeder Besucher selbst zum Stift greifen kann. Vielleicht so etwas wie "Schule Kunst Museum" der neuen Generation: Nicht nur, dass Schüler zu Künstlern werden. Schüler lassen andere zu Künstlern werden.

Mit Landschaftsmalerei hat sich nicht nur Franz Gertsch beschäftigt - sondern auch Hevin Hasso und Mariama Jalloh von der 7d der Klever Gesamtschule. "Wir haben in Kunstbüchern nach Bildern geschaut, die uns gefallen - und schließlich zwei Werke von Monet gefunden", sagt Hevin Hasso. Sie hat sich für einen Pfad zwischen Blumen entschieden. "Ich wollte es aber nicht einfach nur nachmalen. Es sollte so aussehen, wie ich es mir vorstelle", sagt sie. Sie nutzte Acryl auf Leinwand, bei ihr führt der Weg jetzt weiter, ein Wald entsteht. Mariama Jalloh entschied sich bei ihrem Bild für Tupftechnik, ließ Blumenbeete Monets verlaufen, die Farben zum Leuchten bringen. "Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Besucher kommen, um sich unsere Bilder anzuschauen", sagt Hevin Hasso. "Da wird man schon ein bisschen nervös."

Auch gesellschaftskritische Installationen finden sich im Kurhaus. Manche ganz figürlich, andere wieder abstrakt. Yelika Thelen von der 10. Klasse des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums hat eine dicke, hohe Kerze auf der Mitte von Tierfell-Drucken positioniert. In die Kerze hat sie kleine Farbkügelchen gerammt, die beim Abbrennen der Kerze herunterfallen und auf den Fellen zerplatzen. Rote Farbe verschmiert die Tiermuster wie Blut. "Durch die herunterbrennende Kerze wollte ich einen Baum symbolisieren, der zerstört wird", sagt sie. Ein mahnendes Werk gegen die Rodung der Wälder. "Die Tierfelle stehen für den Lebensraum, der dadurch zerstört wird."

Yelika Thelen steht neben ihrem Kunstwerk Rede und Antwort - so wie viele Schüler am Wochenende. Dabei macht sie die Erfahrung, die sie mit vielen anderen Künstlern auf der Welt teilt. "Manche halten interessiert an und stellen direkt Fragen. Andere gehen einfach vorbei", sagt sie. Was ihr lieber ist? "Natürlich die Besucher, die Fragen stellen", sagt sie.

(lukra)
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