Kleve Aus Liebe zum Backen

Kleve · Ausbildungsberufe im Agrobusiness: Natalie Loock (21) absolviert eine dreijährige Ausbildung zur Bäckerin. Bei Heicks & Teutenberg in Kleve lernt sie unter anderem, wie man aus Mehl Teig für Brot und Brötchen macht.

Natalie Loock hatte es nicht immer leicht. Mit 18 wurde sie Mutter, eine Ausbildung war damals einfach nicht in Sicht. Im Sommer 2010 dann die Kehrtwende: Auf eine Stellenausschreibung im Internet der Bäckerei Heicks & Teutenberg bewarb sich die Kleverin. Nach einem Schnupperpraktikum hatte sie den Ausbildungsplatz sicher. "Ich bin so froh und dankbar, dass Heicks mir diese Chance gegeben hat — trotz Kind", sagt die heute 21-Jährige.

Doch das muss sie gar nicht: Denn Natalie Loock hat durch ihre Arbeit überzeugt. "Sie ist zuverlässig, gewissenhaft und sehr verantwortungsvoll. Zudem hat sie jede Menge Spaß an der Arbeit", sagt Walter Heicks, der insgesamt 20 Auszubildende beschäftigt — 13 Verkäuferinnen, vier Konditoren und drei Bäcker. "Normalerweise würden wir auch gerne vier junge Leute zum Bäcker ausbilden, aber es wird immer schwieriger geeignetes Personal zu finden", sagt Heicks. Ursächlich könnten dafür die frühen Arbeitszeiten sein. "Junge Leute arbeiten wohl nicht gerne in der Nacht. Aber das Beispiel Natalie Loock zeigt, dass die Arbeitszeiten auch positiv sein können, vor allem wenn man Familie hat", sagt Christian Heicks.

Wer sich für eine dreijährige Ausbildung zum Bäcker interessiert, der sollte einen Hauptschulabschluss vorweisen können. Auch die Hygiene und Zuverlässigkeit spielt eine große Rolle. Um zu schauen, ob der Beruf passt, bietet Heicks & Teutenberg auch ein Schnupper-Praktikum an. Das Unternehmen selbst beschreibt den Job so: "Bäcker ist ein Beruf, der die Sinne anspricht. Man fühlt den Teig, riecht die Brötchen im Ofen und schmeckt das Brot, das man selbst hergestellt hat."

Ist der Ausbildungsvertrag dann einmal unterschrieben, fangen die Bäckerlehrlinge meist mit der Maschinen-Einführung an. Danach geht es direkt ans Backen. "Die Ausbildung ist sehr handwerklich geprägt. Man fängt mit Brötchen und Brot an. Später werden dann auch Gebäck und herzhafte Backwaren wie Quiche, Pizzen und Wurstbrötchen hergestellt", sagt Heicks. Der Verdienst liegt bei 400 Euro im ersten, 500 Euro im zweiten und 600 Euro im dritten Jahr.

Und auch nach der Ausbildung sind die Berufsaussichten gut. "Deutsche Bäcker genießen ein hohes Ansehen. In der Regel übernehmen wir aber unsere Lehrlinge", sagt Heicks. Sie werden dort gefördert und gefordert. Im Moment mit der Lehrlingsstraße — eine Aktion, mit der die Auszubildenden ihre Arbeit vorstellen.

(RP)
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