Kreis Kleve Aus der Krise ziehen

Kreis Kleve · Deutsch-niederländische Agrar- und Gartenfachmesse "GreenLive" im Wunderland Kalkar eröffnet. 61 Aussteller stellen ihre Produkte und Dienstleistungen vor. Allein in der Ernährungsbranche arbeiten im Kreis 11 000 Menschen.

In der Krise sei es jetzt richtig, die Initiative zu ergreifen, um neue Kunden zu gewinnen, lobte der Betriebsleiter des Wunderlands Kalkar, Han Groot Obbink, das Engagement der 61 Aussteller in den Messehallen der Hotel- und Freizeitstätte am Kalkarer Rheinufer. Auf der deutsch-niederländischen Agrar- und Gartenfachbaumesse "GreenLive" strömten schon gestern Morgen kurz nach der Eröffnung zahlreiche Besucher zu den Ständen der Firmen, die auch heute noch ihre Produkte und Dienstleistungen rund um den grünen Wirtschaftszweig präsentieren. Dazu gehören Informationen über Tierzucht, Futtermittel, Reinigung und Hygiene oder Pflanzenneuzüchtungen.

Kampf um den Kunden

Ein Heimspiel beim Kampf um den Kunden hat der Betrieb "Landschaftsbau Becker" aus Kalkar-Neulouisendorf. Helmut Becker, der mit seiner Frau Marlies das Familienunternehmen führt, begrüßt das Angebot. Denn der Firmeninhaber hofft, zusätzliche Aufträge zu bekommen. "Unsere Arbeiten wickeln wir hauptsächlich im Kreis Kleve und im Ruhrgebiet ab. Mit der Präsenz auf der Messe möchten wir unseren Einzugsbereich vergrößern", so Becker, dessen Betrieb mit sieben Beschäftigten Aufträge von der Erdbewegung über den Bau und die Wartung von Kleinkläranlagen bis zur kompletten Gartengestaltung durchführt.

Die Bedeutung der Agrar- und Gartenbaubranche als Wirtschaftszweig für den Kreis Kleve hob bei der Eröffnung Landrat Wolfgang Spreen hervor. Allein 11 000 Menschen seien im Kreis in der Ernährungsbranche tätig. 644 Gartenbaubetriebe nutzten eine Fläche von 2700 Hektar. Im Anbau und Großhandel seien in diesen Firmen allein 2800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen worden. Gegen den Trend in Deutschland wachse der Unterglasanbau sogar in der Region, betonte der Landrat. Deshalb sei ein Gutachten erstellt worden, ob größere Unterglasanbau-Betriebe sinnvoll seien und welche Auswirkrungen dies auf die Umwelt habe. "Die Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Agroparks den Firmen Wachstumschancen bieten", so Spreen. Das grüne Gewerbe sei im Kreis eine Leitbranche, die auch durch den Studiengang im Bereich Agrobusiness durch die neue Hochschule Rhein-Waal gefördert werde. Das Wunderland führe nach dreijährige Pause wieder Unternehmenspräsentationen durch, weil die Nachfrage danach hoch gewesen sei, so Groot Obbink. Außerdem könnten so von Dezember bis März freie Kapazitäten im Hotel und in der Tagungsstätte besser ausgelastet werden. Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck freute sich, dass die Stadt zum Messestandort am Niederrhein wird. Bereits im Frühjahr stehen die nächsten Termine im Wunderland an: eine Schau für die Gastronomie und eine Messe mit Informationen über die Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie.

(RP)
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