Kranenburg Auftritt von Vos für Maas ein "Skandal"

Kranenburg · Der Antrag auf einen Ratsbürgerentscheid zum Thema Windkraft im Reichswald wurde abgelehnt.

Der Rede von Freddy Vos, Ortsvorsteher von Schottheide, hat Spuren hinterlassen. In der jüngsten Ratssitzung, die RP berichtete, hatte Vos mehr als eine Stunde über grobe Schnitzer der Verwaltung referiert. Die sind aus seiner Sicht beim Verfahren zur Errichtung einer Konzentrationszone für Windkraftanlagen im Reichswald gemacht worden. SPD-Fraktionschef Manfred Maas kommentierte den Auftritt mit: "Das war ein Skandal. Ein unrühmliches Schauspiel. Herr Vos hat aufgrund seiner Funktion als Ortsvorsteher das ihm zustehende, uneingeschränkte Rederecht zur Selbstdarstellung genutzt." Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins hatte keine Möglichkeit, die Ausführungen von Voss auf ein erträgliches Maß für die Zuhörer zu reduzieren. "Die Vorschriften sind so. Es gibt keine zeitliche Begrenzung, und auf den Inhalt der Ausführungen habe ich keinen Einfluss. Ob die Belange der Bürger Schottheides durch den Vortrag gut dargestellt wurden, kann ich nicht beurteilen", sagt Steins.

Manfred Maas ärgerte sich besonders über die aus seiner Sicht diskreditierenden Vergleiche von Vos. "Er hat mehrmals Rat und Verwaltung mit Orwells Roman 'Animal Farm' verglichen. Hier wird eine unrechtmäßige Herrschaft durch Schweine dargestellt. Ich lasse mich nicht beleidigen." Vos hätte eine rote Linie überschritten, so der Sozialdemokrat.

Neben dem Auftritt von Vos wurden für Kranenburg nicht unbedeutende Entscheidungen in der Sitzung getroffen. Das fraktionslose Ratsmitglied Theo Elbers hatte einen Ratsbürgerentscheid gestellt. In dem sollte die Frage beantwortet werden, ob im Reichswald Windenergieanlagen gebaut werden sollen. Der Rat lehnte den Antrag von Elbers ab. Einige Beschlussempfehlungen des Planungs- und Umweltausschuss wurden vom Rat übernommen. Das Klever Büro Reppco Architekten wird seine Planungen für das neue Haus, das an der Großen Straße als "Tor zur Einkaufsarena" entstehen soll, umsetzen dürfen. Der Projektentwickler hat ein modernes und optisch ansprechendes Haus entworfen, das Platz für eine gewerbliche Nutzung und für Wohnraum bietet. Auch der Bau eines Kindergartens im Bereich Hallenbad/Rhode wurde beschlossen.

Die Situation an der Großen Straße vor der Aral-Tankstelle wurde aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens überprüft. Die Antwort des Straßenverkehrsamts: Die Lage sei an der Stelle zwar verkehrsbeeinträchtigend, eine erhebliche Gefahrenlage jedoch nicht zu erkennen.

(jan)
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