Niederrhein Auf Krimi-Reise durch den Niederrhein

Niederrhein · Regionalkrimis müssen klar verortet sein - der Meinung sind die Autoren Renate Wirth und Thomas Hesse. Wir zeigen, wo ihr neues Buch "Der Käfer" verortet ist und erklären, wieso der Regionalkrimi so boomt. Fünf Krimis verlosen wir.

Eigentlich widersinnig. In einer Welt voller Kriege und Krisen erlebt Deutschland die längste friedliche Phase seiner Historie, doch in Krimis herrscht in Buchgeschäften und TV-Programmen das gewalttätige Leben. Der Krimi-Boom wälzt sich über die Republik, jede Region hat ihre Autoren und ihre spezielle Regionalkrimi-Reihe. Der Niederrhein macht da keine Ausnahme, und die, die mit am längsten dabei sind, heißen Thomas Hesse aus Wesel und Renate Wirth aus Xanten. Ihre Bücher tragen Tiernamen als Titel, ein Markenzeichen, das aktuell durch das achte gemeinsame Buch namens "Der Käfer" weitergetragen wird. Bei Lesungen sprechen die beiden auch darüber, wie gerne und wie genau beschreibend sie buchmäßig durch die Region reisen.

Warum ist die Region, das Kleinteilige und Überschaubare in dieser Art neuer deutscher Heimatliteratur so erfolgreich? "Die meisten Krimis empfinde ich gattungsmäßig eigentlich als Idyllen. Deshalb auch der große Erfolg von Regionalkrimis", sagt Wolf Haas, wohl der beste deutschsprachige Krimiautor, wie Kritiker rühmen, in einem aktuellen Interview in der "Zeit".

Die landestypischen Spezifika hätten in der "globalisierten Welt fast was von einer folkloristischen Behauptung", sagt er. Meint: Kriminelle Vorfälle im Regionalkrimi stören bestenfalls spannend die eigentlich intakte kleine Welt, die da mit viel emotionaler Nähe und meist mit einem Kommissariat versehen wird, das für aufrichtige, ehrliche Arbeit für das Gute steht. Hesse/Wirth setzen auf ein Kommissariat mit stimmigen, entwicklungsfreudigen Charakteren und erlebbaren Reibungspunkten, das sie durch die Region schicken. Kriminalliteratur muss klar verortet sein, meinen sie. Und milieusicher. Heißt: Man muss sich auskennen, wo die regionale Handlung stattfindet.

Wenn die Autoren die Kommissare Gabriele Krafft, Gero von Aha oder Jerry Patalon ins Abenteuer schicken, geht es quer durch den unteren Niederrhein. Zum Bummel wird die Rheinpromenade in Rees aufgesucht, in Rheinberg rennt Assistent Nicolas Burmmeester zur Recherche in einer Joggergruppe mit.

In Moers hilft die Pathologie aus, in Goch wird ein Verdächtiger vernommen, in Hünxe-Drevenack steht das Otto-Pankok-Museum auf dem Programm. In Büderich, den Voerder Ortsteilen Spellen und Götterswickerhamm oder in der Wache Dinslaken, nahe Geldern, in Weeze und im Reichswald bei Kleve gibt es Vorfälle. Wesel, Xanten und Hamminkeln gehören sowieso zu den Tatorten.

Stimmen örtliche Fakten nicht, melden sich die Leser - egal ob am Niederrhein oder im südschwedischen Ystad, wo Henning Mankell Kurt Wallander ermitteln ließ.

Wer den neuen Niederrhein-Krimi "Der Käfer" vor dem Osterfest am Wochenende noch lesen möchte, der kann heute bei der Redaktion der Rheinischen Post in Kleve pünktlich um 15 Uhr unter der Telefonnummer 02821 59831 anrufen. Wir verlosen fünf Krimi-Exemplare an unsere Leser in der Reihenfolge der Anrufe. Die Aktion endet um 15.10 Uhr.

Viel Glück!

(RP)
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