Freizeit Grenzenloses Radeln nach Zahlen

Kalkar · Zum feucht-kalten Februarstart lockt das Wunderland Kalkar zur Touristikmesse. Im Mittelpunkt stehen Radfahren, Wandern und Camping. Das lässt sich auch gut miteinander kombinieren.

 Überall im Kreis Kleve stehen inzwischen, wie hier in Kalkar, Schilder und Hinwiese, die das entspannte Radeln nach Knotenpunkten ermöglichen.

Überall im Kreis Kleve stehen inzwischen, wie hier in Kalkar, Schilder und Hinwiese, die das entspannte Radeln nach Knotenpunkten ermöglichen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Jahrelang haben die Hobby-Fietser im Kreis Kleve darauf gewartet und wahrscheinlich noch mehr die Besucher, die dieses Angebot aus den Niederlanden kennen: Das Knotenpunktsystem, ein „Radeln nach Zahlen“, ermöglicht es, auch längere Touren gänzlich ohne Karte zu bewältigen. Weil viele Freizeitsportler aber gerne schon mal ein wenig zu Hause vorplanen, haben die Kommunen zum Knotenpunkt-Radeln dennoch Broschüren entwickelt. Die des Kreises Kleve wird es erstmals auf der Touristikmesse in Kalkar zu sehen geben. Sechs Routen sind dargestellt, die bei gutem Wetter im Frühling viele Menschen in die Fahrradsättel locken dürften. Und weil inzwischen alle Schilder und Hinweise aufgestellt sind, macht es nichts, wenn die Broschüre dann doch zu Hause liegen bleibt.

Hinweistafeln, die überall entlang der attraktiven Fahrradrouten aufgestellt sind, zeigen, welche Knotenpunkte man sich merken sollte. Je nach Gedächtnis geht das im Kopf oder man notiert sie auf einem Zettel. Sich weiträumig zu verfahren ist kaum mehr möglich; Kurskorrekturen ergeben sich einfach durch neues Kombinieren der Ziffern, die von der nächsten Karte abzulesen sind. Natürlich muss man dafür schon mal öfter anhalten, um die Tafeln zu studieren. Wer das nicht will, nutzt vielleicht doch lieber eine Broschüre oder eine App fürs Handy.

Radfahren bleibt am Niederrhein eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Ob ein paar Kilometer bis zum nächsten Bauerncafé oder eine lange Wochenendtour, auf meist gut ausgebauten Rad- oder Feldwegen durch die Kulturlandschaft des Niederrheins, das Radeln ist quasi eine „Massenbewegung“. Und eben nicht nur für Einheimische, sondern auch für immer mehr Ausflügler und Touristen, die nicht selten eine Woche in einer Ferienwohnung oder ein paar Nächte im Hotel bleiben.

Auch zu Fuß kann man sich natürlich schön durch den Niederrhein bewegen; wer zum Wandern allerdings ein paar Hügel braucht, sieht sich nach lohnenden Zielen vielleicht mal auf der Touristikmesse um. Am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Februar, findet sie in der 16. Auflage statt. Ihr Erfolgsrezept ist die professionelle Beratung an den zahlreichen Ständen. Mehr als 150 Aussteller, die meisten deutsche und niederländische Branchenvertreter, freuen sich über Gespräche mit unternehmungs- und reiselustigen Menschen. Laut Veranstalter – die Messe Kalkar mit Organisatorin Nicole Zobel – identifizieren sich die Niederrheiner sehr mit ihrer Region und sind ebenso gerne Gastgeber, wie sie sich selbst in der Region umtun. Kein Wunder, dass die Messe von Jahr zu Jahr wächst, der Freizeitbereich hat sehr viel Potenzial.

Dass man den Niederrhein als „schlafenden Riesen“ apostrophierte, „war mal“, meint Carolin Semelka, für die PR im Wunderland zuständig. Der Riese ist längst aufgewacht, allein die Hotels im Wunderland verzeichnen pro Jahr mehr als 100.000 Übernachtungen. Kooperationen mit dem Flughafen Weeze oder dem Fernsehsender „Sonnenklar“, der in Kalkar die Gala „Goldenen Sonne“ veranstaltet, tun dem Veranstaltungszentrum gut. Und durch die Messe kommen auch Leute, die bislang vielleicht noch gar nicht so viel vom Niederrhein kannten.

Ein Schwerpunkt auf der Messe wird diesmal der Bereich Camping sein. Schon in den Vorjahren fanden originelle Zelte, die man zum Beispiel auf dem Autodach aufstellen kann, viele Interessenten. Echte Abenteurer können damit ein unvergessliches Outdoor-Wochenende verbringen. Diesmal sind auch Wohnmobile zu sehen, die nicht nur zum Kauf angeboten, sondern auch vermietet werden. Sie versprechen deutlich mehr Komfort als ein Zelt. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Wanderstiefel zu schnüren, den Rucksack zu packen und sich später in einer gemütlichen Pension schlafen zu legen.

Wer den Niederrhein „durch“ hat, plant vielleicht mal Touren in die Eifel oder den Schwarzwald, selbst Südtirol und Mallorca sind als Ausflugsziele auf der Messe vertreten. Aktionsflächen laden die Besucher auf einen Barfußpfad, zum Blasrohrschießen oder an eine Kletterwand ein. Mitgebrachte Kinder haben nicht nur freien Eintritt, für sie gibt es auch ein Beschäftigungsprogramm. Und für die Großen gibt es Kaffee, Kuchen und gemütliche Ecken zum Sitzen.

Bunte Teppiche zeigen den Besuchern die Wege zu den für sie interessantesten Lieblingsthemen. Die Kreise Viersen und Wesel sind rot markiert, der Kreis Kleve (natürlich) grün, die Niederlande orange. Unter „Rot“ ist auch ein Vorgeschmack auf die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort zu finden.

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