Rettungswesen in Kleve Asbest-Verdacht: Stadt schließt Feuerwache

Kleve · Am Montag wird ein Gutachter das Gerätehaus an der Brabanterstraße untersuchen. Bis dahin bleibt die Wache gesperrt. Den Brandschutz übernehmen die anderen elf Einheiten.

 Am Donnerstag gab es eine Ersteinschätzung des Gutachters, zum Schutz der Mitarbeiter soll die Klever Feuerwache aber noch einmal umfassend untersucht werden.

Am Donnerstag gab es eine Ersteinschätzung des Gutachters, zum Schutz der Mitarbeiter soll die Klever Feuerwache aber noch einmal umfassend untersucht werden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Großer Menschen- und Medienauflauf am Donnerstagmittag an der Hauptfeuerwache an der Brabanterstraße in Kleve: Ein Gutachter untersucht die Arbeiten, die eine Fachfirma dort im Auftrag der Stadt ausgeführt hat. Nach wenigen Minuten die frohe Botschaft: Nach der Ersteinschätzung ist eine Asbestbelastung nicht wahrscheinlich. „Wir wollen zum Schutz der Mitarbeiter aber auf Nummer sicher gehen und warten die ausführliche Begutachtung am kommenden Montag ab. Bis dahin bleibt die Feuerwache komplett gesperrt“, sagt Willibrord Haas, Kämmerer der Stadt Kleve, auf Anfrage unserer Redaktion.

Wie berichtet, hat die Stadt Kleve die Hauptfeuerwehrwache am Mittwoch wegen Asbest-Verdacht geschlossen. Am Donnerstag wurden die ersten Hintergründe bekannt. So sind bei Rohrleitungsarbeiten im ersten Obergeschoss sowie im Treppenhaus zum Obergeschoss Isolierfasern freigesetzt worden. Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden, als sie die Baustelle sahen, skeptisch und informierten die Stadt. „Daraufhin haben wir als Vorsichtsmaßnahme zuerst den oberen und anschließend auch den unteren Teil der Hauptfeuerwehrwache gesperrt. Davon nicht betroffen sind die Wohnungen, die sich ebenfalls in dem Gebäude befinden“, sagt Haas. Im oberen Bereich befinden sich nach Angaben der Stadt die Mannschafts- und Funktionsräume, im unteren Teil sind die Umkleiden sowie die Fahrzeuge untergebracht. Insgesamt stehen, so ist es zumindest auf der Internetseite der Feuerwehr Kleve notiert, drei Löschfahrzeuge, ein Mannschaftstransportfahrzeug, ein Rüstwagen, eine Drehleiter und ein Gerätewagen-Gefahrgut sowie der Pulverlöschanhänger und der Schaumwasserwerfer dort. Im Falle des Falles werden diese Fahrzeuge von 45 Einsatzkräften gebraucht. „Durch die Stilllegung können aktuell vier Einsatzfahrzeuge nicht mehr genutzt werden, drei Löschfahrzeuge und der Gefahrgutwagen“, sagt Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve.

Die Hauptfeuerwehrwache in Kleve ist übrigens nicht zum ersten Mal wegen eines Asbest-Verdachts geschlossen. So hat die Stadt Kleve im Mai 2014 das Gerätehaus an der Brabanterstraße schon einmal vorrübergehend gesperrt. Damals haben Mitarbeiter des Löschzuges bei Arbeiten an alten, teils undicht gewordenen Abflussrohren aus Eternit krebserregendes Asbest vermutet. Dieser Verdacht hat sich jedoch nicht bestätigt, die Wache wurde daraufhin wieder freigegeben.

Wie lange die Feuerwehrwache diesmal geschlossen bleibt, konnte die Stadt am Donnerstag nicht sagen. Wohl aber, dass der Brandschutz gewährleistet ist. „Das hat uns die Feuerwehr versichert“, sagt Haas. So gibt es neben der Feuerwache an der Brabanterstraße, die die größte im Stadtgebiet ist, die Löschzüge und -gruppen in Materborn, Kellen, Rindern, Reichswalde, Donsbrüggen, Wardhausen-Brienen, Griethausen, Düffelward, Keeken, Schenkenschanz und Warbeyen. „Insgesamt verfügt die Freiwillige Feuerwehr über knapp 300 Mitglieder in der Einsatzabteilung“, sagt Boltersdorf. Die Feuerwehr selbst sagt nichts zum Thema. „Die Kommunikation liegt bei der Stadt Kleve“, so Florian Pose, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Kleve.

Das Gebäude an der Brabanterstraße stammt nach Angaben der Stadt übrigens aus dem Jahr 1972. Haas dazu: „Es ist mit Sicherheit auch Bestandteil des Brandschutzbedarfsplanes, der im Frühjahr 2019 der Politik vorgestellt wird.“

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