Kleve Asbest-Gefahr: Proben sollen Klarheit bringen

Kleve · Die Anwohner des Reichswalder Sportplatzes müssen weiter mit der Ungewissheit leben, ob das Gelände mit gesundheitsgefährdendem Asbest verunreinigt wurde. Ein vom Kreis Kleve bestellter Gutachter hat nun Proben entnommen, die zurzeit untersucht werden.

 Rechtsdirektor Wolfgang Goffin hat die Platzsperrung gelockert.

Rechtsdirektor Wolfgang Goffin hat die Platzsperrung gelockert.

Foto: Evers, Gottfried

"Wir rechnen damit, dass wir am kommenden Donnerstag Ergebnisse in der Hand halten", sagte gestern Wolfgang Goffin, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Recht der Stadt Kleve, gegenüber der RP.

Die Proben waren veranlasst worden, weil ein Unbekannter einen anonymen Brief an die Bezirksregierung Düsseldorf geschickt hatte (RP berichtete). Darin beschwerte sich der Verfasser darüber, dass ein Mitglied der auf dem Gelände ansässigen St.-Hubertus-Schützenbruderschaft das Dach der Schützenklause mit einem Besen gereinigt hatte. Dabei, so der anonyme Schreiber, hätten sich Asbest-Partikel vom Dach der Klause gelöst und den umliegenden Boden verunreinigt. Nun bestehe für die Anwohner Gesundheitsgefahr.

Der Gutachter habe Proben sowohl vom Dach der Hubertusklause, als auch vom Boden in der Umgebung und vom Rasen des Sportplatzes entnommen, erläuterte Goffin. Ob im oder auf dem Dach Asbest verbaut worden sei, habe sich dabei noch nicht klären lassen. Inzwischen hat der Klever Rechtsdirektor die Sperrung der SSV-Platzanlage gelockert. So hat er den hinteren Sportplatz wieder freigegeben, so dass am kommenden Donnerstag dort der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Auch der Schulsport kann auf diesem Platz betrieben werden. Ebenfalls können die Schützen wieder Veranstaltungen in ihrer Hubertusklause stattfinden lassen — wenn sie diese durch einen Seiteneingang betreten.

Der Interimsvorsitzende des SSV Reichswalde, Willi Palm, zeigte gestern Verständnis für die Maßnahmen der Stadt Kleve: "Man stelle sich vor, dass tatsächlich Asbest freigesetzt wurde. Ich kann nachvollziehen, dass die Stadt den Sportplatz gesperrt hat, um die Gesundheit unserer Spieler und auch der Schützen nicht zu gefährden."

(RP/rl)
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