Kleve Arbeitsmarkt am Niederrhein managt nun eine Frau

Kleve · Die Juristin Barbara Ossyra (51) ist neue Chefin der Agentur für Arbeit in Wesel. Sie ist Nachfolgerin von Peter Glück.

 Hatte gestern ihren ersten Arbeitstag in Wesel: Barbara Ossyra

Hatte gestern ihren ersten Arbeitstag in Wesel: Barbara Ossyra

Foto: Malz

WESEL Die freie Stelle an der Spitze der Agentur für Arbeit in Wesel ist seit gestern wieder besetzt. Barbara Ossyra (51) hat als Chefin die Nachfolge von Dr. Peter Glück angetreten, der nun seinen Ruhestand genießt. Die Juristin stellte an ihrem ersten Arbeitstag im neuen Amt die jüngsten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt in den Kreisen Wesel und Kleve vor und freute sich, positive Zahlen nennen zu können. Die Arbeitslosigkeit ist im Juni, wenn auch nur leicht, zurückgegangen. Und die Zahl der gemeldeten Stellen zeigt aufsteigende Tendenz. Damit findet Ossyra "stabile Verhältnisse" vor. Die Quote links und rechts des Niederrheins liegt unverändert bei 7,3 Prozent - 0,3 Prozent über der Marke im Juni 2013.

Das könne sich im Landesvergleich durchaus sehen lassen, so die Verwaltungsrechtlerin, auch wenn die Marke ihrer vorherigen Station wesentlich freundlicher aussah. Die Agentur in Coesfeld, die sie fünf Jahre lang geleitet hat, behauptet mit einer Quote von 3,9 Prozent einen Spitzenrang nahe an der Vollbeschäftigung. "Das gab uns die Chance, uns intensiv um die Frage des Fachkräftemangels zu kümmern", sagte Ossyra. Dieses immer drängendere Thema werde sie auch in Wesel in den Blick nehmen und zwar mit Blick auf mittelständische und kleinere Betriebe. Die müssten sich dem Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter mit großen Firmen im nahen Ruhrgebiet stellen.

Ossyra, die in Oberhausen aufgewachsen ist und in Bochum studiert hat, hat bei der Bundesagentur Karriere gemacht. Zunächst in den neuen Bundesländern. 1995 ist sie bei der Regionaldirektion in Sachsen-Anhalt/Thüringen als Nachwuchskraft für den Höheren Dienst eingestiegen, ist über die Zentrale Nürnberg schließlich mit 37 Jahren Direktorin der Agentur in Halberstadt im Harz geworden, die sie neun Jahre lang geführt hat, ehe sie 2009 ins münsterländische Coesfeld kam.

Barbara Ossyra betonte die Besonderheiten jeder Region. Die Agenturen hätten Spielräume, um auf die speziellen Herausforderungen zu reagieren. Sie nannte neben dem Stichwort Fachkräfte das Bekämpfen der Langzeitarbeitslosigkeit. Die hat an ihren neuen Dienstsitz im Juni erneut zugelegt und macht hier inzwischen 69,5 Prozent der "Kundschaft" aus.

(RP)
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