Agentur für Arbeit Mehr Arbeitslose im Winter

Kreis Kleve · Die für den Kreis Kleve zuständige Arbeitsagentur Wesel sieht weiterhin Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt. Allerdings ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften inzwischen höher als vor einem Jahr.

 Die Arbeitslosenquote stieg im Januar im Kreis Kleve im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent an (Symbolbild).

Die Arbeitslosenquote stieg im Januar im Kreis Kleve im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent an (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Markus Scholz

Im Januar waren im Kreis Kleve 8067 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Anstieg um 160 Personen oder 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 1609 Personen oder 16,6 Prozent niedriger. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent (Vorjahr: 5,8 Prozent).

„Zum Jahresbeginn ist die Arbeitslosigkeit in den Kreisen Wesel und Kleve gestiegen. Das hat zum einen saisonale Gründe, weil der Winter Einschränkungen in witterungsabhängigen Berufen mit sich bringt. Darüber hinaus sind die Auswirkungen der Pandemie weiterhin spürbar, zumal die ansteckendere Omikron-Variante zu Zurückhaltung in vielen Bereichen des Lebens führt. Ein positives Signal ist, dass die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften stärker ist als vor einem Jahr. Beim Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr sind ebenfalls Fortschritte zu verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit im Kreis Kleve liegt jetzt unter den Zahlen vom Januar 2020, also unter Vorkrisenniveau, und im Kreis Wesel nur knapp darüber. Nach der Winterpause am Arbeitsmarkt wird der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften weiter zunehmen. Da diese Kräfte schon jetzt nicht leicht und schnell zu finden sind, sollten Arbeitgeber möglichst selbst ausbilden. Dabei kann es sowohl um Schulabgängerinnen und Schulabgänger gehen, als auch um junge Erwachsene bis Mitte dreißig, die bislang keine Berufsausbildung absolviert haben. Dazu berät unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service gerne“, so Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

So sieht die regionale Verteilung aus: Im Geschäftsstellenbezirk Goch ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 57 auf 2044 Personen gestiegen. Das waren 509 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 4,6 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8 Prozent. Der Bestand an freien Arbeitsstellen ist im Januar um 34 Stellen auf 723 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 79 Arbeitsstellen mehr. Im Geschäftsstellenbezirk Kleve ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar um 42 auf 2530 Personen gestiegen. Das waren 534 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 5,6 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,8 Prozent. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Januar um 16 Stellen auf 796 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 58 Arbeitsstellen weniger.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 189 Personen oder 6,7 Prozent auf 3015 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 1321 Personen oder 30,5 Prozent weniger. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 5052 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 29 Personen oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat und 288 Personen oder 5,4 Prozent weniger als im Januar 2021.

 Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im Januar 626 Personen arbeitslos. Gleichzeitig fanden 382 Personen eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt und meldeten sich aus der Arbeitslosigkeit ab.

Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Kleve 382 neue Stellen. Das sind 123 Stellen oder 24,4 Prozent weniger als im Dezember und 141 Stellen oder 58,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell stehen insgesamt 2708 Stellen zur Besetzung offen, 230 oder 9,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

(RP)
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