Kleve Angler: "Wir werden zu Altrhein-Partybooten nicht angehört"

Kleve · Nach Plänen der Klever Firma "Flussfeuer" sollten seit Anfang Mai vermietete "Partyboote" samt Grill und Kühlbox für Getränke (aber ohne WC an Bord) mit maximal zwölf Personen über Spoykanal und Altrhein schippern.

Doch nach heftigen Protesten von Mitgliedern mehrerer Angelsportvereine und Naturschützern hatte die Untere Landschaftsbehörde (Kreis Kleve) den Betreibern über die Stadt Mitte April aufgefordert, "Verträglichkeitsgutachten" in Bezug auf Arten- und Naturschutz von einem Gutachter erstellen zu lassen. Ebenso will der Kreis Kleve seit Anfang Mai mit Vertretern der Stadt, des zuständigen Naturschutzzentrums in Rees sowie Verantwortlichen der Firma "Flussfeuer" ein Gespräch zum Thema "Partyboote" führen. Bislang konnte jedoch nach Angaben eines Kreis-Sprechers dazu kein Termin vereinbart werden, an dem alle Teilnehmer erscheinen können.

An einem solchen Gespräch aller, die von der Thematik "Partyboote" betroffen sind, würde auch gerne der Vorsitzende des Angelsportvereins (ASV) Griethausen, Reiner Geerts, teilnehmen. Der 45-Jährige vertritt etwa 1200 Mitglieder der vier ASV, die als Interessensgemeinschaft Altrhein für das Gewässer die Fischereirechte für 7140 Euro gepachtet haben und dort die Uferbereiche pflegen sowie die Einhaltung der Naturschutzbestimmungen kontrollieren. Nach Bekanntwerden der Partyboot-Planungen hatte der ASV-Vorsitzende mehrseitige Stellungnahmen mit starken Bedenken der Angler gegen das Konzept sowohl an die Stadt Kleve als auch an den Kreis verschickt. Zwar bekam Reiner Geerts "Empfangsbestätigungen". Doch dabei ist es geblieben.

"Ansonsten gab es keine Reaktionen auf die Schreiben", sagt der 45-Jährige. "Enttäuschend" ist das für ihn und die anderen Angler. "Wir sind immerhin 1200 Bürger." Mit der unbekannten Zahl der Naturfreunde, die ebenfalls gegen "Partyboote" auf dem Altrhein sein dürften, sei das seiner Ansicht nach eine beeindruckende Zahl von Betroffenen, die man nicht außer Acht lassen dürfe. Um so mehr verwundert es den ASV-Vorsitzenden, dass seine schriftlich formulierten Angebote zur Teilnahme an Ortsterminen oder an Gesprächsrunden bei Stadt und Kreis Kleve offenbar unerhört verhallt sind.

Reiner Geerts schließt daraus: "Unsere Interessen und Bedenken scheinen dort keinen zu interessieren." Verärgert ist der ASV-Vorsitzende besonders, weil erst kürzlich Ute Schulze-Heiming vom Klever Stadtmarketing öffentlich erklärte, die Stadt erörtere die Partyboot-Problematik mit den Anglern an einem Tisch. Reiner Geerts sagt: "Das ist einfach frech gelogen."

(RP)
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