Corona Panik vermeiden, aber Corona ernst nehmen

Meinung | Kreis Kleve · Das Thema Corona ist im Kreis Kleve angekommen, wenn es auch nur um Vorbeugung geht: Am Klever Krankenhaus gibt’s ein „Fieberzelt“. Dort wird getestet, ob jemand Grippe oder Corona hat.

Am Klever Krankenhaus gibt's jetzt Fieberzelt für Corona-Test
Foto: dpa/-

Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, betont die Klinik, aber eine mit ziemlicher Außenwirkung: Vor dem Klever Krankenhaus wurde ein Zelt aufgebaut, in dem ab Samstag getestet wird, ob sich jemand eventuell mit dem Coronavirus infiziert hat. Weil viel wahrscheinlicher ist, dass es sich bei fiebrigen Patienten um eine „normale“ Grippe handelt, wird ein Influenza-Schnelltest vorgeschaltet.

Es ist gut, dass das Leisner-Klinikum frühzeitig eingreift, um seine Mitarbeiter und die Bürger zu schützen. So wie empfohlen wird, sich nicht einfach ins Wartezimmer seines Hausarztes zu setzen, wenn man argwöhnt, eventuell an Corona erkrankt zu sein, ist es auch nicht zu verantworten, mit diesem Verdacht ins nächstbeste Krankenhaus zu marschieren. Die übrigen Krankenhäuser des Verbunds sind angewiesen, keine entsprechenden Untersuchungen mehr vorzunehmen, dies geschieht von jetzt an zentral im Klever „Fieberzelt“.

Bei allem Verständnis für die Sorgen der Menschen erinnern Ärzte aber daran, dass zur Symptomatik (zumindest bisher) auch die Anamnese, also die Vorgeschichte passen muss. Wer nicht in einem betroffenen Gebiet war und keinen Kontakt zu einem bekanntermaßen Erkrankten hatte, ist höchstwahrscheinlich nicht infiziert. Doch Angst oder gar Panik ist nicht mit Wahrscheinlichkeitsrechnung beizukommen. Aufklärung, Vorsorge und Management schaffen mehr Vertrauen. Und wenn wir alle etwas vorsichtiger werden und die Hygieneregeln anwenden, ist viel erreicht. Zum Beispiel wird dadurch auch die Gefahr, eine „einfache“ Grippe zu bekommen, geringer.

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