Hochzeit im Februar Standesamt in Kleve am Schnapszahl-Tag ausgebucht

Kleve · Normalerweise sind Hochzeitstermine im Februar nicht sonderlich beliebt. Dieses Jahr ist das anders: Am 2. und am 22.2. sind die Standesämter für Eheschließungen ausgebucht, auch in Kleve.

 Glückbringer oder schlechtes Omen für die Ehe? Schnapszahlen-Daten wie der 2.2.22 erfreuen sich bei Standesämtern größter Beliebtheit. Foto: dpa

Glückbringer oder schlechtes Omen für die Ehe? Schnapszahlen-Daten wie der 2.2.22 erfreuen sich bei Standesämtern größter Beliebtheit. Foto: dpa

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Ehepaare in spe freuen sich an der Besonderheit und Einprägsamkeit des Datums – Schnapszahlendaten sind auch in diesem Jahr wieder im Kalender und erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Termine für Trauungen beim Standesamt sind ausgebucht, wie die Stadt Kleve bestätigt. Für den 22. Februar sind alle verfügbaren fünf Termine vergeben, auch für den heutigen 2. Februar sind die Termine ausgebucht.

Die beiden besonderen Tage liegen mitten in der Woche, deswegen wäre die hohe Nachfrage an einem anderen Datum außergewöhnlich. „Sie sind tatsächlich sehr beliebt. Die meisten Trauungen finden freitags vor dem Wochenende statt“, sagt Niklas Lembeck, Pressesprecher der Stadt. Auch die Jahreszeit ist tendenziell ungewöhnlich, da mehr in den Frühlings- und Sommermonaten geheiratet werde. Die Zahl der Trauungen ist im Laufe der Pandemie wieder gestiegen. „Im vergangenen Jahr hatten wir wieder mehr Trauungen als 2020, deswegen waren wir gut ausgelastet“, sagt Lembeck. Aufgrund von Krankheitsausfällen und nachgeholten Urlaubstagen sei aber auch beim Standesamt die personelle Situation coronabedingt angespannt.

Warum entscheiden sich Paare, an einem Datum mit Schnapszahl zu heiraten? Hier weiß Stefanie Janßen, Standesbeamtin der Stadt, mehr: „Die besonders eingehende Zahlenreihenfolge war in der Vergangenheit und wird wahrscheinlich auch in Zukunft ein beliebtes Eheschließungsdatum sein. Diese Daten bleiben im Gedächtnis und sollen Glück bringen.“ Sie glaubt, dass sich Heiratswillige bei der Wahl des Datums von diesen Punkten beeinflusse lassen, sagt aber auch, dass das Standesamt die ausschlaggebenden Gründe nicht weiter hinterfragt.

Auch aus ihrer Erfahrung bestätigt Janßen, dass Trauungen mitten in der Woche und zu dieser Jahreszeit für gewöhnlich nicht sonderlich beliebt seien. Aber „dass es in diesem Jahr ausgerechnet der Februar ist, der gleich zwei dieser Daten bietet, schreckt die Heiratswilligen offensichtlich nicht weiter ab.“ Ein besonderes Datum sei ohnehin am Hochzeitstag praktisch, den dies könne man bei der Trauungszeremonie gleich thematisieren, zusammen mit Jahrestagen des Kennenlernens, die häufig zur Sprache gebracht werden.

Fans von Schnapszahl-Daten mussten seit der letzten Möglichkeit sehr viel Geduld aufbringen. Nach dem 12.12.12 ist der 2.2.22 nach über elf Jahren die erste Datumszahl dieser Art. Natürlich gab es in den vergangenen Jahren aber auch „Light-Varianten“ wie den 2.1.21 oder den 02.02.20.

Manch eine Studie will aber sogar herausgefunden haben, dass Ehen, die an Schnapszahl-Daten geschlossen werden, kein Glück bringen, im Gegenteil. Sie sollen ein höheres Scheidungsrisiko haben. Ein möglicher Grund: Das Datum lockt vor den Altar, nicht aber die Tatsache, dass man sich das mti der Ehe gut überlegt hat und wirklich bereit dafür ist. Die Forscher glauben zudem, dass Paare, die sich für ein zufälliges Datum entscheiden, eher ihren Fokus auf Gemeinsamkeiten und das starke Beziehungsband legten und eben nicht vor allem wegen der Hochzeit heiraten.

Wie auch immer: Am 2. und 22. Februar wird in nahezu allen Standesämtern Hochbetrieb herrschen. Und die Paare können den Gegenbeweis zur Studienlage antreten.

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