Für Heimatkundler Als die Region "Maas-Rhein" ordentlich in zwei Teile geteilt wurde

Kleve · Die französische Armee war bei Waterloo vernichtend geschlagen, Napoleon auf St. Helena in Verbannung. In der österreichischen Hauptstadt wurde währenddessen die europäische Landkarte neu gezeichnet von den Diplomaten und Monarchen, die am Wiener Kongress teilnahmen. Dieses Ereignis von 1815 hatte auch Auswirkungen auf den Niederrhein.

Dieses Thema wurde im September 2015 behandelt während einer deutsch-niederländischen Tagung im Bürgerforum der Stadt Geldern. "Der nördliche Maas-Rhein-Raum nach dem Wiener Kongress" hieß die zweisprachige Veranstaltung. Die hat jetzt ihren Niederschlag gefunden in dem gleichnamigen Buch, das im Verlag des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend erschienen ist. Der 160-seitige Band versammelt sechs der sieben Vorträge der Tagung in der Sprache, in der sie damals gehalten wurden, mit einer Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache. Da geht es beispielsweise um die territorialen Veränderungen im Rhein-Maas-Raum durch den Wiener Kongress und um das Ende der "hiesigen Landes-Niederländischen Sprache".

Die Region sei nach 1815 "ordentlich in zwei Teile geteilt" worden. Von den mittelalterlichen Herzogtümern Geldern und Kleve befanden sich Teile fortan auf niederländischem, andere auf preußisch-deutschem Territorium. Wobei die Würfel mal so und mal so fielen.

Gut lässt sich das in dem umfassend bebilderten Buch an den vielen historischen Karten nachvollziehen, die zum Teil noch nie publiziert wurden. Eine zeigt zudem, dass die Sprachgrenzen auch Jahrzehnte nach dem Wiener Kongress nicht überall den Staatsgrenzen entsprachen.

(kla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort