Kleve-Donsbrüggen Alltours-Chef saniert Kirche für 50 000 Euro

Kleve-Donsbrüggen · Die Donsbrüggener St.-Lambertus-Kirche wird derzeit renoviert. Bezahlt werden die Arbeiten nahezu komplett von Alltours-Chef Willi Verhuven, der in dem Klever Ortsteil aufwuchs.

 Pastor Bernhard Weskamp in der Lambertus-Kirche, St. Mariä Himmelfahrt Kleve, die derzeit durch die großzügige Spende von Alltours-Chef Willi Verhuven renoviert wird.

Pastor Bernhard Weskamp in der Lambertus-Kirche, St. Mariä Himmelfahrt Kleve, die derzeit durch die großzügige Spende von Alltours-Chef Willi Verhuven renoviert wird.

Foto: Gottfried Evers

"Mein Herz hängt an diesem Ort", sagt Willi Verhuven (62). Der Chef des Reiseveranstalters Alltours-Flugreisen ist dafür verantwortlich, dass derzeit umfangreiche Verschönerungsarbeiten an der Kirche in dem Klever Ortsteil durchgeführt werden können. Durch eine Spende von mehr als 50 000 Euro hat Verhuven dafür gesorgt, dass unter anderem der mehr als 40 Jahre alte Anstrich erneuert werden kann. Aufgrund der engen Beziehung zu dem Donsbrüggener Pfarrer Bernhard Weskamp wurde die Aktion "unsere Kirche soll schöner werden" gestartet. Über Weskamp sagt Willi Verhuven: "Ein großartiger Mensch, der für alle da ist."

Pfarrer Weskamp erklärt: "Willi Verhuven hatte mir gesagt, wenn er etwas für seinen Heimatort tun könne, dann solle ich ihn ansprechen". Verhuven wollte gern einen sichtbaren Beitrag leisten, so der Geistliche. Als Weskamp nun mit dem Vorschlag der Kirchenrenovierung an Verhuven herantrat, gab dieser grünes Licht. "Er hat mir sofort zurückgeschrieben und gefragt: 'Wann können wir anfangen?'", freute sich Weskamp über die Zusage. Verhuven wollte gern mit dem Malerbetrieb Janßen aus Kellen zusammenarbeiten, da das Unternehmen bei der Realisierung des Verhuven-Baus Spoy Palais in Kleve hervorragende Arbeit geleistet hätte, so Weskamp. Neben den mehr als 50 000 Euro, die von Verhuven gespendet werden, leistet die Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt Kleve, zu der Donsbrüggen gehört, ebenfalls einen Beitrag zu der Gesamtsumme von 64 000 Euro. Propst Johannes Mecking, der von Beginn an das Projekt in seiner Hand hielt und begleitete, betont, dass die Maßnahmen mit dem Denkmalamt abgestimmt seien. Neben den Verschönerungsarbeiten werden auch Figuren aus dem Gotteshaus restauriert.

Willi Verhuven blickt im RP-Gespräch mit einem Hauch von Wehmut auf den Lebensabschnitt zurück, den er in dem Klever Vorort verbracht hat. "Die Nachbarschaft, der Zusammenhalt — ich habe viele positive Erinnerungen an Donsbrüggen", sagt der 62-Jährige.

Der Alltours-Chef, der dem evangelischen Glauben angehört, ist Weskamp auch dankbar für seinen Beistand, als sein Vater im Alter von 99 Jahren starb. So hatte er Weskamp unter anderem gebeten, eine Andacht zusammen mit dem evangelischen Seelsorger Oskar Greven zu halten. Verhuvens Vater ist auf dem Donsbrüggener Friedhof beigesetzt worden. Eine Tante des Unternehmers im Alter von 97 Jahren lebt noch in dem Heidedorf.

Die Beziehung zu Kleve, wo Willi Verhuven einst den Grundstein für sein Unternehmen mit einem Reisebüro am Großen Markt legte, ist eine enge geblieben. Nachdem er in der Innenstadt gegenüber der Neuen Mitte einen 50er-Jahre-Bau in ein prächtiges Stadthaus verwandelte, zeigt Verhuven mit dem Spoy Palais am Ufer des Kanals, wie man hochwertige klassizischtische Architektur in die Umgebung einfügen kann. Die Umsetzung dieser Baumaßnahme, die in Kleve auf eine breite Zustimmung stößt, soll nach Vorstellungen des Unternehmers nicht sein letztes Projekt in der Kreisstadt gewesen sein: "Ich bin immer auf der Suche nach guten Möglichkeiten, mich in Kleve weiter einzubringen. Wenn ich etwas Passendes finde, werde ich auch weitere Projekte umsetzen."

Das Thema Sontowski-Bau auf dem Minoritenplatz hat Willi Verhuven lediglich in der Presse intensiv verfolgt. Der Alltours-Chef sagt dazu: "Ich frage mich nur, ob Kleve die Kaufkraft dafür hat?" Die Frage stellt sich nicht nur Verhuven.

(RP)
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