Kleve Alles unter einem Dach bei der Frühförderung

Kleve · Das neue Gebäude der Frühförderstelle in Kellen ist mit einem Tag der offenen Tür eröffnet worden. Kinder und Eltern konnten die neuen Räume betrachten und selbst aktiv werden. So durften die Eltern mit einem umgedrehten Fernglas über einen Parcours laufen oder Sachen erfühlen. Eine Zauberin sorgte für die Unterhaltung der Kinder.

Bei der neuen Frühförderstelle (bisher gab es nur eine für den Kreis in Kevelaer) steht die Behandlung mehrfach behinderter Kinder im Mittelpunkt. Die Eltern müssen normalerweise zu verschiedenen Ärzten, die sich nicht miteinander abstimmen. "Bei uns ist alles unter einem Dach", so Doris Daniels, die Geschäftsführerin. Doch nicht nur die Abstimmung unter den Ärzten ist wichtig: "Bei uns werden auch die Eltern mit in die Behandlung einbezogen. Das beginnt bei der Formulierung konkreter Behandlungsziele, mit denen jeder etwas anfangen kann. Wir sagen den Eltern, wie sie auch zu Hause unterstützend arbeiten können." Die Frühförderstelle verfügt nun über 40 fest angestellte Mitarbeiter — darum war das neue Gebäude auch notwendig. Die Räume sind alle auf die Kinder abgestimmt. Das sieht man nicht nur an den Möbeln. Alles ist in hellen Pastellfarben gestrichen, alle Therapieräume befinden sich wegen der Lautstärke der Autos im ersten Stockwerk. "So haben wir alles reizarm gestaltet. Die Kinder können sich besser auf eine Sache konzentrieren." so Daniels. Dies sei in den Kindergärten kaum möglich.

Ein weiteres Merkmal der Räume ist die Multifunktionalität. Es können beliebig Hängematten aufgehängt oder Stühle und Tische verschoben werden. Auch eine Turnhalle ist in dem Gebäude.

Die Frühförderstelle behandelt Kinder ab dem Säuglingalter bis zur Einschulung. Sobald der Kinderarzt feststellt, dass eine Mehrfachförderung nötig ist, werden die Eltern an das Frühförderzentrum verwiesen. Ziel ist Teilhabe und Inklusion, das heißt, die Kinder werden auf ein Leben mit nichtbehinderten Menschen vorbereitet.

(mest)
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