Kirmes 2019 Alles auf Anfang: Kirmes in Kranenburg

Kranenburg · Die überarbeitete Neuauflage der Kranenburger Kirmes startete in familiärer Atmosphäre und guter Laune. Neue Schausteller kamen aus dem Münsterland und einige aus den Niederlanden. Ein missglückter Fassanstich störte nicht.

Mehr wollte das Bierfass beim Anstich einfach nicht hergeben. Bürgermeister Steins nahm’s mit Humor und präsentierte den Besuchern die dürftige Menge Bier. Applaus gab’s trotzdem.

Mehr wollte das Bierfass beim Anstich einfach nicht hergeben. Bürgermeister Steins nahm’s mit Humor und präsentierte den Besuchern die dürftige Menge Bier. Applaus gab’s trotzdem.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eine Festwiese, ein liebevoll geschmücktes großes Festzelt, klassische Kirmesbuden in der Runde, ein Riesen-Scooter und viele fröhliche Gesichter, die sich auch von einem missglückten Fassanstich nicht trüben ließen – so begann die neue Kranenburger Kirmes. Nicht zu übersehen waren die gelben Hemden. Ihre Träger gehörten alle zum neunköpfigen Organisationteam, das sich ein ganz neues Konzept ausgedacht hatte, um das Volksfest in der Grenzstadt wiederzubeleben. „Die Initiative kam allein aus der Bürgerschaft“, betonte Bürgermeister Günter Steins.

„Wir haben bei der Logistik unterstützt, aber die Hauptarbeit haben die ehrenamtlichen Helfer geleistet, ohne deren Einsatz dies alles nicht denkbar wäre“, ergänzte Kämmerer Ferdinand Böhmer. Kurz vor dem Fassanstich dankte Steins den Organisatoren für den „mutigen Entschluss“, die Kirmes statt zu Pfingsten wieder – wie vor 50 Jahren – im August stattfinden zu lassen. „Das habt ihr hervorragend gemacht“, so Steins. Dann band er sich die Brauer-Schürze um und schickte sich an, die schöne Bürgermeister-Pflicht, den Fassanstich, zu erfüllen. Doch das Bierfass funktionierte nicht, auch der Festwirt Sascha Pouwels schaffte nicht wirklich den Durchbruch. „Dann gibt es jetzt das Freibier von der Zapfanlage am Getränkestand“, entschied der Bürgermeister. Die kleine Panne störte gar nicht, zumal dennoch das Bier floss, aus welchem Zapfhahn auch immer.

Großen Anteil an der guten Stimmung hatten die Musiker des niederländischen Dweilorkest Fantatteme. Mit schwungvollen Rhythmen begleiteten sie den Zug vom Kirmesportal zum Festzelt. Dort hatte der Bürgermeister – während die drei traditionellen Böllerschüsse ertönten – feierlich das „bunte Band der Sympathie“ durchschnitten. Hauptattraktionen auf der Wiese sind in diesem Jahr der große Auto-Scooter und das Quarter-Trump, eine Trampolin-Anlage, an der sogleich viele große und kleine Kinder sicher angeschnallt das faszinierende Gefühl des Fliegens genossen. Für die ganz Kleinen stand natürlich das klassische Karussell bereit. Eine Riesen-Hüpfburg sorgte für weiteren Spaß der jüngeren Generation. „Es war nicht so einfach, die Schausteller wieder nach Kranenburg zu locken“, berichtete Manfred Janßen vom Organisationteam. Allein die Verlegung des Termins sei schon schwierig gewesen und für die Schausteller zum Teil nicht machbar. Wegen des deutlichen Rückgangs der Besucherzahlen der letzten Jahre sei die Terminverlegung aber notwendig gewesen. „Zu Pfingsten fahren eben viele in Urlaub, außerdem findet schon der beliebte Kranenburger Stüpkesmarkt statt“, so Janßen. Neue Schausteller gewann man aus dem Münsterland und einige aus den Niederlanden. Das angekündigte zweite große Fahrgeschäft „Zyklon“ musste leider zwei Wochen vor Kirmesbeginn absagen, wegen technischer Mängel. Besonderes Augenmerk legte das Team auf das Festzelt. „Das Zelt soll wie unser Wohnzimmer sein“, erklärte Joachim Janßen, Sprecher des neuen Kirmes-Komitees. Viele Sitzgelegenheiten auch im Außenbereich des Zeltes sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Erstmals ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei.

Für den ersten Abend stand das Kirmespokalschießen mit dem Schützenverein auf dem Programm. Zu später Stunde unterhielt DJ Reinhard Flamming die Gäste, die aufgefordert waren mit einem möglichst „knallbunten“ Selfie an einem Wettbewerb teilzunehmen. „Knallbunt“ ist auch das Motto des Kirmes-Comebacks. Drei große bunte Luftballons zieren das neue Logo, das Christoph Frauenlob, Kommunikationsdesigner aus Kleve entworfen hat. Am Eröffnungsabend bevölkerten immer mehr Besucher die Festwiese, viele kannten sich, es entstand eine familiäre Atmosphäre. Ein Team des WDR berichtete live vom Neustart der Kranenburger Kirmes und trug dazu bei, das sowohl Organisatoren als auch Besucher recht stolz auf ihr Fest waren. Drei Störche flogen über das Areal und besahen sich den Kranenburger „Rummel“ von oben.

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