Kleve Alleen in Kleve werden "durchforstet"

Kleve · Der Umwelt und Verkehrsausschuss der Stadt empfiehlt weitere Sanierungsmaßnahmen am Baumbestand. Die nächsten: Havik in Rindern, Brammenfeld in Materborn und Van-de-Locht-Straße in Kellen. Kosten: über 100 000 Euro.

 Annabergstraße: Hier sollen die Arbeiten an den Straßenbäumen in diesem Winterhalbjahr abgeschlossen werden.

Annabergstraße: Hier sollen die Arbeiten an den Straßenbäumen in diesem Winterhalbjahr abgeschlossen werden.

Foto: Gottfried Evers

Kleve ist eine Stadt der Alleen. Der großen, historischen, wie Lindenallee, Nassauerallee oder die Tiergartenstraße, aber auch vieler kleinerer "Wohnstraßen-Alleen", die von mehr oder weniger alten Bäumen gesäumt werden. Alle diese Alleen werden in den kommenden Jahren aufgearbeitet — einzelne Bäume oder Baumgruppen werden gefällt, neue Bäumchen gesetzt, in manchen Straßen werden sogar alle Bäume ersetzt.

Im Kataster sind die Alleen in einer Region mit grünen Punkten gekennzeichnet – in Kleve sind das ziemlich viele.

Im Kataster sind die Alleen in einer Region mit grünen Punkten gekennzeichnet – in Kleve sind das ziemlich viele.

Foto: Geobasis.NRW/LANUV

Die voriges Jahr begonnene "Durchforstung" auf der Annabergstraße und der Bresserbergstraße sollen im Winterhalbjahr fertig werden — dort werden fast alle Bäume ersetzt. Im Havik in Rindern, im Brammenfeld in Materborn und auf der Van-de-Locht-Straße in Kellen will die Stadt mit der Sanierung des dortigen Baumbestandes im Herbst beginnen. Kostenpunkt: Über 100 000 Euro nur für diesen Abschnitt. Das empfahl der Umwelt- und Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung im Klever Rathaus.

Eine von zahlreichen Alleen im Klever Stadtgebiet: die Königsallee. Für die Straße gilt: Alle Maßnahmen, die zu deren Zerstörung führen können, sind verboten.

Eine von zahlreichen Alleen im Klever Stadtgebiet: die Königsallee. Für die Straße gilt: Alle Maßnahmen, die zu deren Zerstörung führen können, sind verboten.

Foto: Gotffried Evers

"Es geht uns nicht daraum, unbeliebte Bäume zu entfernen, im Gegenteil, wir wollen den Bestand erhalten und vielleicht sogar erweitern", betonte Kleves Fachbereichsleiter Planen und Bauen, Dirk Posdena. Allerdings seien die Straßenbäume in der Stadt zu großen Teilen gefährdet. Im Havik, im Brammenfeld und in der Van-de-Locht-Straße sind über 80 Prozent der Bäume betroffen. Früher habe man die Bäume zu eng gesetzt, die Baumscheiben nicht richtig positioniert oder die Erde im Bereich des Baumes zu stark verdichtet, erläutert Posdena. Bei Eschen kämpft nicht nur die Stadt mit dem Eschentrieb-Sterben. Hier unterstützte Förster Gerhard Thomas im Umweltausschuss die Verwaltung: Der Forst in NRW dürfe keine Eschen mehr setzen, bis man wisse, was es mit dem Eschentriebstreben auf sich hat. Posdena teilte mit, man habe die widerstandsfähigere Einblatt-Esche für den Havik (der Baum wird bei einem Kronendurchmesser von zwölf Metern bis zu 18 Meter hoch) ausgesucht. Von den dort stehenden Eschen werden 14 entfernt und elf neu gepflanzt.

Im Brammenfeld werden alle 16 Platanen entfernt. Dafür werden 18 neue Hopfenbuchen gesetzt. Die werden maximal 15 Meter hoch und haben einen Kronendurchmesser von zwölf Metern. In der Van-der Locht-Straße, die am meisten geschädigt erscheint, müssen 21 holländische Linden entfernt werden — 14 Stadt-Linden und Winterlinden "Rancho" werden neu gepflanzt. Während der Havik noch in diesem Winter fertig gestellt werden soll, ziehen sich die Maßnahmen im Brammenfeld und auf der Van-der-Locht-Straße bis Winter 2016. Insgesamt, so die Stadtverwaltung, seien bei den bis jetzt in Angriff genommenen neun Straßen genauso viele neue Bäume gesetzt worden, wie alte gefällt wurden.

(RP/ac)
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