Kleve "Alle Standorte erhalten"

Kleve · Interview Propst Theodor Michelbrink geht zum 1. Juli in den Ruhestand. Im RP-Gespräch blickt er zurück auf seine Zeit in Kleve und stellt seine Pläne vor. Gute Nachrichten hat er für die Zukunft der Krankenhauslandschaft.

 Blick in das Büro von Propst Theodor Michelbrink (73). Bis zum 1. Juli wird er hier noch arbeiten.

Blick in das Büro von Propst Theodor Michelbrink (73). Bis zum 1. Juli wird er hier noch arbeiten.

Foto: Gottfried Evers

Propst Theodor Michelbrink wird zum 1. Juli in den Ruhestand gehen. Damit wird auch der Vorsitz im Aufsichtsrat der Katholischen Kliniken (KKiKK) im Kreis Kleve vakant. Im RP-Gespräch redet Propst Michelbrink über seine Zeit in Kleve und seine Pläne.

Kleve: "Alle Standorte erhalten"
Foto: Gottfried Evers

Was hat Sie dazu bewogen, zum 1. Juli in den Ruhestand zu gehen?

Theodor Michelbrink Ich habe immer gesagt, dass ich bereit bin, meine Koffer zu packen, wenn es einen Nachfolger für mich gibt. Ich werde im Mai 74 Jahre alt. Die Zeit, in Rente zu gehen, ist jetzt einfach gekommen. Ich möchte betonen, dass diese Entscheidung nichts mit der Debatte um die Krankenhauslandschaft zu tun hat. Sie ist bereits im vorigen Jahr gefallen.

Fällt Ihnen der Abschied schwer? Was sind ihre Pläne für Ihren Ruhestand?

Michelbrink Ich bin seit 18 Jahren in Kleve. Das war eine sehr schöne Zeit, und der Abschied wird mir sicherlich schwer fallen. Ich werde mich auf jeden Fall zu beschäftigen wissen und auch künftig priesterliche Aufgaben übernehmen. Aber nicht in Kleve, denn ich möchte, dass mein Nachfolger freie Hand hat — so wie ich es auch hatte, als ich nach Kleve kam.

Gibt es schon einen Nachfolger?

Michelbrink Ich kenne meinen Nachfolger noch nicht. Die Entscheidung über einen Nachfolger trifft das Bistum in enger Abstimmung mit der Pfarrgemeinde und dem Kirchenvorstand.

Auch der Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve wird vakant...

Michelbrink Richtig. Über meine Nachfolge im Aufsichtsrat entscheidet das Klever Kuratorium.

Stichwort Krankenhäuser: Die Mitarbeiter machen sich große Sorgen um ihre Arbeitsplätze, Patienten um die Nahversorgung. Sind diese Sorgen berechtigt?

Michelbrink Ich kann eindeutig die Aussagen unseres Hauptgeschäftsführers Dr. Enders bestätigen: Die Stellen aller Festangestellten im Verbund der Katholischen Kliniken sind sicher. Entlassungen wird es nicht geben. Dass es Verschiebungen von Arbeitsplätzen innerhalb des Verbunds gibt, kann ich jedoch nicht ausschließen. Klar ist, dass es Veränderungen an allen Standorten geben wird. Welche das sind, müssen Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung beraten.

Bleiben die Standorte denn alle erhalten?

Michelbrink Das ist eindeutig unser Bestreben. Alle Standorte sollen erhalten bleiben. Was einst gegründet wurde, soll weitergeführt werden.

Es sind Vorwürfe öffentlich geworden, dass Sie als Aufsichtsratsvorsitzender zu wenig Verantwortung übernehmen...

Michelbrink Dem möchte ich widersprechen. Wir — und damit meine ich den gesamten Aufsichtsrat, die Gesellschafter und die Geschäftsleitung — übernehmen auch in schwierigen Zeiten Verantwortung, und zwar für die Mitarbeiter, für die Patienten aber auch für die wirtschaftliche Führung der Krankenhäuser. Unser Handeln ist christlicher Verantwortung verpflichtet. Dazu gehört aber auch, dass wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ausblenden. Nur so können wir Arbeitsplätze sichern.

Wann werden Entscheidungen zur Umstrukturierungen getroffen?

Michelbrink Das kann ich derzeit leider nicht sagen. Wir müssen auch abwarten, was der von uns beauftragte externe Gutachter empfiehlt. Wenn es soweit ist, werden wir aber zügig und wohlüberlegt entscheiden.

Marc Cattelaens führte das Interview.

(RP)
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