Karneval in Kleve Ein Zelt voller Narren

Kleve · Das Zentrum des Klever Karnevals liegt wieder in der Unterstadt. Dort wird zum zehnten Mal ein Zelt aufgestellt. Die Veranstalter versprechen wieder blendende Stimmung.

 3260 Karnevalisten passen in das Festzelt. Die Veranstalter wollen die Marke von insgesamt 12.000 Jecken aus dem vergangenen Jahr überbieten.

3260 Karnevalisten passen in das Festzelt. Die Veranstalter wollen die Marke von insgesamt 12.000 Jecken aus dem vergangenen Jahr überbieten.

Foto: Kle-Event

Der Klever Straßenkarneval findet seit einigen Jahren größtenteils in einem Zelt statt. In der Session 2009/10 stand es erstmals auf dem Kirmesplatz in der Unterstadt und ist meistens prächtig gefüllt, meistens sogar ausverkauft. Der Karneval hat eben auch in Kleve seine eigenen Gesetze. Und eins davon lautet: Entweder ganz oder gar nicht. So füllten 12.000 Jecken im vergangenen Jahr das Zentrum des Frohsinns. In dieser Session wollen die Veranstalter einen drauf packen und noch mehr Karnevalisten anlocken. Während der tollen Tage - und sogar schon davor - wird hier vom 22. Februar bis zum 4. März für alle eine „Superjeile Zick“ geboten. Organisiert werden die Partys in der fünften Jahreszeit von Kle-Event, dem führenden Anbieter von Großveranstaltungen mit Stimmung in Kleve. Mitorganisator ist das Klever Rosenmontags-Komitee (KRK), die bis auf Damen- und Herrensitzung an allen Partys beteiligt sind. Elf Tage vor dem Auftakt wurde das Programm präsentiert, worauf sich die Karnevalisten freuen dürfen (Übersicht siehe Info-Kasten).

Der uneingeschränkte Star tritt auf der Damensitzung auf: Bernd Stelter („Ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär“). Wer aufgrund dieses Garanten für gute Laune sich noch kurzfristig entscheidet, die Sitzung zu besuchen, kann Probleme bekommen. „Die ist nahezu ausverkauft. Wir hätten hier doppelt so viele Karten anbieten können“, sagt Nathalie Karnau von Kle-Event. Der Veranstalter schiebt noch einige Stehtische in den Saal, so dass die Chance auf eine Karte noch vorhanden ist. Doch nicht allein Stelter ist für Michael Hoenselaar ein Besuch wert. Der KRK-Pressesprecher moderiert seit Jahren Veranstaltungen im Zelt. „Mit den Rabaue, Dave Davis Motombo, Kleinstadtrocker, Wolfgang Trepper oder dem Knallkopp haben wir nicht nur nationale Stars geholt“, sagt Hoenselaar und packt noch einen drauf, die seien international bekannt und immer schwieriger zu buchen.

Mit Olaf Henning (Cowboy und Indianer) wird ein gestandener Schlagersänger zum Prinzenkostümball kommen. Sein Repertoire gehört nicht direkt zum Karneval, aber für beste Stimmung wird gesorgt sein. Immerhin beweist Henning das seit Jahren bei Auftritten quer durch die Republik und sogar auf Mallorca bei Ballermann-Partys. Seine Songs sind Melodien für Millionen.

Die Bilanz der vergangenen Jahre fiel bei KRK-Chef Frank Konen ebenso positiv aus, wie auch der Blick nach vorne. „Angesichts der Besucherzahlen haben wir wohl nur wenig falsch gemacht.“ Konen ist stolz über die Auswahl der Interpreten. Sie sollen mit dafür sorgen, noch mehr als die zuletzt 12.000 Narren ins Zelt zu locken. „Das sollte auch unser Ziel sein“, sagt der KRK-Vorsitzende. Eine neue Bestmarke wird es auf jeden Fall geben. Zum Prinzentreffen haben bereits 21 Tollitäten ihre Zusage gegeben. Darunter ist auch der Prinz aus Kleves Partnerstadt Ronse.

Um die Bestmarke zu überbieten wäre ein besserer Besuch des Prinzentreffens. hilfreich. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt Konen. 3260 Karnevalisten dürfen ins Zelt, zwischen 1500 und 2000 waren es in der Vergangenheit beim Treffen der Tollitäten.

Auch wenn beim Prinzentreffen noch Platz im Zelt ist, fest steht, dass auch in dieser Session wieder tausende Jecke in die Unterstadt kommen. Um den Rekord zu knacken wäre es hilfreich, wenn auch jene hier Karneval feiern, die der fünften Jahreszeit sonst nicht so viel abgewinnen können. Denn, so stellte Kabarettist Wilfried Schmickler einst fest: „Die Alternative liegt irgendwo in Holland an der verregneten Nordsee.“

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