Kleve/Xanten Alle Deiche zwischen Xanten und Kleve bis 2025 saniert

Kleve/Xanten · Der Deichverband Xanten-Kleve investiert 92 Millionen Euro in die Sanierung der Schutzdämme, die höher und breiter werden.

Die neuen Deiche im Bereich des Deichverbandes Xanten-Kleve werden höher und breiter. Mehr Platz wird der Fluss an Deutschlands Grenze aber nicht bekommen: "Die Bebauung geht zu dicht an die Deiche heran, als dass wir sie deutlich zurücklegen könnten", sagte Bernhard Schlüß, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve, gestern auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes.

92 Millionen Euro soll die Sanierung der noch ausstehenden Stücke bis zum Jahr 2025 kosten. Dass das Land 80 Prozent zu den Kosten zuschießt, ist versprochen, aber nicht sicher, erklärt Deichgräf Hans-Heinrich Beenen. Denn das Land konnte zunächst nur für das kommende Haushaltsjahr diesen Zuschuss zu den Deichbaumaßnahmen zusichern. Damit ist die Finanzierung der 2015/16 geplanten Sanierung einer zwei Kilometer langen Strecke von Xanten, B 57, bis Kläranlage Lüttingen gesichert.

Danach sollen folgen:

Die 3,2 Kilometer von Kalkar-Wisselward bis Grieth und von Grieth bis Bereich Knollenkamp in den Jahren 2016 bis 2017.

Die 4,5 Kilometer lange Strecke Rheinbrücke B 220 bis Griethausen einschließlich Altrhein-Schöpfwerk von 2017 bis 2019.

Die 3,8 Kilometer lange Strecke von Xanten Lüttingen bis Überfahrt in den Jahren 2019 bis 2020.

Das 1,5 Kilometer lange Stück von Griethausen bis zur Schleuse Brinen einschließlich der Schleuse von 2021 bis 2022.

Die 5,6 Kilometer vom Knollenkamp bis Rheinbrücke von 2023 bis 2025.

Die ersten beiden Maßnahmen sind bereits in der Planfeststellung, das Stück Rheinbrücke bis Griethausen ist geplant. Für die letzten Vorhaben gibt es noch keine Pläne. Die neuen Deiche sollen einen Wasserdurchfluss von 14 500 Kubikmeter pro Sekunde ermöglichen. Das würde einen Pegel (bei Emmerich) von 10,68 Meter entsprechen. Heute liegt die Deichkrone bei 11,39 Meter, künftig soll sie bei 11,68 Meter liegen. Das höchste Hochwasser lag 1926 bei einem Pegel von 9,86 Meter, 1993 stand der Pegel bei 9,85 Meter. Selbst bei stehendem Wasser sollen die neuen Deiche nicht brechen, erklärt Schlüß, weil der neue Deichaufbau ein Durchnässen des Deichs verhindern soll.

4225 Bisamratten und Nutria wurden 2014 gefangen. Das Fangen kostet den Deichverband für die fälligen Prämien von 7,50 Euro pro Tier jährlich 31 700 Euro. Weil der Bereich jetzt Biberschutzgebiet ist, dürfen nur noch Lebendfallen aufgestellt werden, sagt Beenen. Er verweist auf den Kreis Borken, wo die Prämie vom Kreis bezuschusst wird. "Das wäre auch ein Vorbild für unseren Kreis", sagt er.

Während die Beiträge der Anlieger für Hochwasserschutz, für das Schöpfwerk und für die Einleiterbeiträge für 2015 stabil bleiben, steigt der Gewässerbeitrag auf 99 Cent pro Ar für bebaute Flächen und sieben Cent/Ar für unbebaute Flächen. Das bedeute eine jährliche Mehrbelastung für einen Einfamilienhaushalt von 42 Cent im Jahr.

(RP)
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