Kleve Alle auf der Suche nach dem Traumjob

Kleve · Ein Praktikum soll Einblick in den Beruf bieten. Hannah van Koeverden und Vivien Verhoeven waren Praktikantinnen bei der RP, und da haben sie recherchiert - über die Erfahrungen ihrer Mitschüler in unterschiedlichen Jobs.

 Hannah van Koeverden (links) und Vivien Verhoeven haben ihr Praktikum bei der Rheinischen Post gemacht. Dazu gehörte natürlich das Recherchieren und Schreiben. Die beiden ließen sich von Mitschülern erzählen, wie die ihre Praktika erlebten.

Hannah van Koeverden (links) und Vivien Verhoeven haben ihr Praktikum bei der Rheinischen Post gemacht. Dazu gehörte natürlich das Recherchieren und Schreiben. Die beiden ließen sich von Mitschülern erzählen, wie die ihre Praktika erlebten.

Foto: Klaus-Dieter STade

Für zwei Wochen waren die Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums in Kellen an ganz unterschiedlichen Praktikumsstellen im Einsatz. Die einen fühlten sich im Berufswunsch bestätigt, die anderen stellten fest: So traumhaft ist der Traumjob nicht. Sie haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht.

So wie der sechzehnjährige Bastian Schütten. Er absolvierte sein Praktikum in dem Technik-Geschäft Saturn in Kleve. "Ich finde mein Praktikum echt interessant", erzählte er. "Hier ist ein gutes Arbeitsklima, und ich habe nette Kollegen. Meine Aufgaben sind hauptsächlich: die Produkte einräumen, die Preise kontrollieren und kaputte, reklamierte Waren entsorgen. So sehe ich mal, was hinter den Kulissen ist. Außerdem lernt man Verantwortung." Einen genauen Berufswunsch habe er noch nicht. Aber immerhin weiß er durch sein Praktikum jetzt: "Auch wenn es mir Spaß macht, ist das nicht so mein Wunsch."

Marie Kluitmann (16) hat ihr Praktikum in einem Architekturbüro gemacht. "Das Architektenbüro war meine erste Wahl", erzählte sie. Mir war vorher bewusst, dass ich nicht selbst Häuser planen kann, weil mir die nötigen Vorkenntnisse fehlen. Ich habe es gewählt, weil mich der Beruf schon länger interessiert und ich überlegt habe, meine spätere Berufswahl in diese Richtung zu legen." Sie konnte erst einmal in grundlegende Problemfelder hineinschnuppern: "Im Praktikum habe ich mit Plänen von schon fertigen Häusern gearbeitet, und vorher habe ich mich mit der Perspektive beschäftigt. Mir gefällt es gut, da ich viel verschiedenes lerne", sagte sie.

In der Montessori-Grundschule in Griethausen hat Marc Sperling (16) sein Praktikum verbracht. Abwechslungsreich war es, und die Kinder seien nett, fasste er zusammen. "Zu meinen Aufgaben gehört, den Kindern Sachen zu erklären und mich mit ihnen zu unterhalten. Ich muss auf ihre Fragen eingehen und auch die Hausaufgaben von ihnen kontrollieren." Er habe sich die Montessori-Schule ausgesucht, "weil ich selbst hier zur Schule gegangen bin und ich es durchaus in Betracht ziehe, Lehrer zu werden. Es ist ein spannender und aufregender Beruf, bei dem man mit Kindern zu tun hat."

Die sechzehnjährige Anika Straeten war in einer Apotheke im Einsatz. "Ich habe vor, nach dem Abitur Pharmazie zu studieren, und um den Entschluss zu festigen und den Beruf besser kennenzulernen, habe ich mein Praktikum in einer Apotheke gewählt", begründete sie. Schon im Praktikum hatte sie vielfältige Aufgaben. Sie unterstützte beim Erfassen, Ein- und Ausräumen der Medikamente, half den Mitarbeitern in der Apotheke bei der Herstellung von Arzneien nach Rezepturen und schaute ihnen bei Kundengesprächen über die Schulter. "Es gefällt mir sehr", fasste sie zusammen. Und es hat richtig viel gebracht: "Nach diesem Praktikum kann ich sagen, dass es definitiv mein Wunsch ist, Apothekerin zu werden."

Lena Breuer (16) hat den Beruf einer Bankkauffrau kennengelernt. Das war auch ihre erste Wahl, erzählte sie. "Das Praktikum entspricht auf jeden Fall meinen Vorstellungen, da es mir wichtig war, viel mit Kunden zu tun zu haben. Mittlerweile darf ich auch Kunden bedienen und beispielsweise unter Aufsicht und mit späterer Kontrolle Konten eröffnen oder Überweisungen tätigen. Ich war auch bei einem Kundengespräch dabei, was eine völlig andere Situation darstellte und wirklich interessant war, mitzuerleben." Der Job kommt für sie jetzt auf jeden Fall in die engere Wahl.

Das Praktikum ist im Schulgesetz vorgeschrieben, seit etwa 20 Jahren wird es am Konrad-Adenauer-Gymnasium durchgeführt. "Das Praktikum ist sehr wichtig zur Einschätzung der eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen, bevor man eventuell jahrelang Geld und Zeit in die falsche Ausbildung investiert", findet Lehrer und Organisator Konrad Hasenpflug.

(RP)
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