Kreis Kleve Reden über die Landwirtschaft

Kalkar · Das dritte Agrar-Forum Niederrhein im Wunderland Kalkar präsentiert Ministerin Ursula Heinen-Esser. Experten diskutieren mit den Gästen am 29. Oktober darüber, wie die Bauern auf immer höhere Anforderungen reagieren sollen.

 Vor zwei Jahren  trafen die Organisatoren von Landwirtschaftskammer, Wunderland und Kreis-Wirtschaftsförderung das Interesse der Gäste.

Vor zwei Jahren  trafen die Organisatoren von Landwirtschaftskammer, Wunderland und Kreis-Wirtschaftsförderung das Interesse der Gäste.

Foto: Kreis-WfG

Die Stimmung bei den Landwirten der Region ist aufgeladen. Immer neue Verordnungen aus Brüssel, viel strengere Reglementierungen für das Ausbringen von Gülle, Schuldzuweisungen für den Klimawandel... das alles wollen die Bauern nicht auf sich sitzen lassen. Hunderte von ihnen, darunter auch rund 70 aus dem Kreis Kleve, protestierten vor dem Bonner Sitz des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Unter diesen Vorzeichen startet das dritte Agrarforum Niederrhein am Morgen des Dienstag, 29. Oktober, zwischen 10 und 13 Uhr im Wunderland Kalkar.

Die Teilnehmer der Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, des Wunderland Kalkar und der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, vertreten allesamt die Ansicht: Während anderswo die Landwirte auf die Straße gehen, um ihrem Protest freien Lauf zu lassen, sollte man im Kreis Kleve miteinander reden – und zwar innerhalb des Agrar-Forums. „Zwischen sinkender Förderung und steigenden Anforderungen“, sind die Stunden überschrieben. Es geht um die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik 2021 und Konsequenzen für die Landwirtschaft am Niederrhein, so die Veranstaltergemeinschaft, die abschließend zu Fachgesprächen bei Grünkohl einlädt.

Die Themen rund um das Tierwohl gehören zu den dauerhaften in Politik und Gesellschaft. Die Landwirte stecken in nahezu permanenter Wartehaltung, die flankiert wird von einer Brexit-bedingten Absenkung der EU-Gelder und einer zur Diskussion stehenden Korrektur der Zahlungsmodalitäten – weg von der Ausschüttung per Gießkanne – hin zur Honorierung nachweisbarer Leistungen. Somit steht außer Frage: Die Bauern der Region rufen nach Orientierungshilfen, damit sie den Kurs ihrer Tagesarbeit, ihrer Investitionen und ihrer Lebensleistung festigen oder korrigieren können.

Nach der Eröffnung durch Wolfgang Spreen, den Landrat des Kreis Kleve, wird Ludger Kazmierczak, WDR-Redakteur und Niederlande-Korrespondent in Kleve und Den Haag, die Moderation der Veranstaltung übernehmen. Auch er dürfte seine Begeisterung darüber zum Ausdruck bringen, dass Ursula Heinen-Esser, die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, über die „Agrarpolitischen Schwerpunkte der Landesregierung“ sprechen wird. Für 45 Minuten wird die Ministerin den gut 300 erwarteten Gästen vom gesamten Niederrhein zur Verfügung stehen.

Mit dem Vortrag „Zwischen sinkender Förderung und steigenden Anforderungen? Neuausrichtung der Agrarpolitik 2021 und Konsequenzen für die Landwirtschaft am Niederrhein“ wird Bernd Lüttgens, der Stellvertretende Geschäftsführer des Rheinischen Landwirtschafts-Verband, die europäische Ebene ins Wunderland Kalkar holen und wohl auch die Fragen von Brexit, Finanzierbarkeit von Landwirtschaftspolitik und kalkulierbarer Wertschätzung aufrufen.

Dann wird Ludger Kazmierczak zur anschließenden Podiumsdiskussion aufrufen, deren Teilnehmer für die Bedeutung der Handels- und Dienstleistungsbereiche wie auch den immer wichtiger werdenden Kreditsektor stehen. So sind dabei: Marie-Christine Thesing, Geschäftsführerin von ForFarmers Thesing, Holger Zitter, Mitglied des Vorstandes der Volksbank Emmerich-Rees, Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer NRW, Bernd Lüttgens, Stellvertretender Geschäftsführer RLV sowie Bärbel Buschhaus als Kreislandwirtin Kleve.

Kurzum: Die Vertreter der Landwirtschaft sind gut beraten, wenn sie sich den Vormittag des 29. Oktober dick in ihrem Kalender anstreichen. Die Teilnahme einschließlich Grünkohl-Essen ist für die Gäste kostenfrei.

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