Bürgermonitor ADFC fordert Fahrradpolizei auf E-Radbahn

Kleve/Kevelaer · Der Verein mit Sitz in Kevelaer ist stolz auf die Verbindung zwischen Kleve und Nimwegen. Er empfiehlt eine Öffentlichkeitskampagne und eine einheitliche Verkehrsregelung auf der gut ausgebauten Strecke.

ADFC fordert Fahrradpolizei auf E-Radbahn
Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Millionen Euro teure Europa-Radbahn zwischen Kleve und Nimwegen hat in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen. Wir berichteten mehrfach ausführlich über das Thema. RP-Leser erklärten etwa, dass es auf dem knapp elf Kilometer langen Radweg immer wieder zu brenzligen Aufeinandertreffen von Radfahrern und Spaziergängern komme. Auch sei die Beschilderung häufig unübersichtlich.

Als Unterstützer des E-Radwegs aber präsentiert sich nun der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). „Diese Radbahn stellt sogar manches, um das wir unsere niederländischen Nachbarn sehr beneiden, in den Schatten. Eine solche Bausubstanz findet man sonst nur jenseits der Grenze“, sagt Eckehard Lüdke, Vorsitzender des Kreisverbands. Auch die Wegbreite von drei Metern sei bemerkenswert. Ohnehin sei das Radverkehrs-Netz der Stadt Kleve gut aufgestellt, immerhin bestünde vor Ort der politische Wille dazu.

Dennoch sei dem ADFC zu Folge noch nicht alles optimal. „Die Vorrangschaltung und Wegweisung sollte konsequent angeordnet werden und nicht nur auf Teilabschnitten erfolgen“, sagt Detlev Koken, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Zudem solle eine einheitliche Verkehrsregelung anzutreffen sein.

Zum Hintergrund: Während in Kleve zwischen der Hochschule Rhein-Waal und der Spyckstraße Fußgänger auf der Strecke erlaubt sind, darf der Radschnellweg bis ins niederländische Groesbeek ausschließlich von Radfahrern verwendet werden – so die Straßenverkehrsordnung.

Um die Unruhen der vergangenen Wochen in den Griff zu bekommen, schlägt der ADFC vor, eine Öffentlichkeitskampagne zu starten und für eine klarere Beschilderung zu sorgen. „Es braucht mehr Deutlichkeit für alle Verkehrsteilnehmer, was auf der Radbahn erlaubt ist und was nicht“, sagt Lüdke, dessen Verein im Kreis Kleve knapp 500 Mitglieder zählt.

Um der geltenden Straßenverkehrsordnung auf der Europa-Radbahn noch mehr Gewicht zu verleihen, wäre es dem Kevelaerer zu Folge hilfreich, auf der Strecke Fahrradpolizei-Streifen einzusetzen. „Bußgelder sollten natürlich die letzte Maßnahme sein. Aber bei uns in Kevelaer sieht man regelmäßig Polizeibeamte auf Fahrrädern, warum nicht auch auf der E-Radbahn? Das könnte dafür sorgen, dass in den Köpfen der Menschen schneller verankert wird, dass Radfahrer auf der Strecke Vorfahrt haben“, sagt Lüdke. Die Beamten solle man etwa mit Elektro-Rädern ausstatten.

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