Kleve Abnehmen in Kleve: vorher, nachher

Ein Jahr sind sie durch dick und dünn gegangen: Josy High, Karl-Heinz Kersjes, Dietmar Leimann, Rolf Passens und Ruth Brühne. Mit dem Klever Krankenhaus haben sie ihre Ernährung umgestellt. Mehr als 75 Kilogramm haben sie zusammen abgenommen. Die RP begleitete das Projekt.

Ein Jahr Ernährungsberatung: Wir nehmen ab
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Ihr Lachen ist richtig ansteckend. Ruth Brühne aus Bedburg-Hau sitzt in der Cafeteria des Sankt-Antonius-Hospitals in Kleve. Sie trinkt genüsslich eine Tasse Kaffee und unterhält sich dabei angeregt mit Dietmar Leimann. Auch der Justizbeamte aus Kleve blickt zufrieden drein. Cola gibt es bei ihm nicht mehr. Statt paniertes Schnitzel kommt nun zarte Hähnchenbrust auf den Teller. Zur Arbeit fährt er übrigens mit dem Fahrrad. "Meinen Roller brauche ich nun nicht mehr, der wird verkauft", sagt Leimann, der vor einem Jahr bei einer Größe von 1,93 Meter noch 121 Kilogramm wog. Jetzt bringt er 17 Kilogramm weniger auf die Waage. Darauf ist er stolz.

Und das kann er auch. Denn Dietmar Leimann und Ruth Brühne haben zusammen mit Josy High, Karl-Heinz Kersjes und Rolf Passens an einer einjährigen Ernährungsberatung des Klever Krankenhaus teilgenommen. Gemeinsam haben sie mehr als 75 Kilogramm abgespeckt. Bei Rolf Passens, der Diabetiker ist, haben sich zudem alle Werte (Blutfett, Blutzucker und Blutdruck) verbessert. Die RP begleitete das Projekt. "Zum Vergleich, das sind fast 320 Pakete Butter", sagt auch Gabriele Buckermann, Diabetesberaterin, und betont: "Dabei ging es um keine Diät, sondern um eine reine Ernährungsumstellung."

Blick auf die Kalorien-Tabelle

Rückblick: Vor genau einem Jahr saßen die fünf Teilnehmer, die aus insgesamt 60 Kandidaten ausgewählt wurden, ebenfalls in der Cafeteria des Krankenhauses. Damals war Welt-Hypertonie-Tag, der unter dem Motto "Gewicht, Ernährung und Bluthochdruck" stand. Und davon konnten Josy High, Karl-Heinz Kersjes, Dietmar Leimann, Rolf Passens und Ruth Brühne ein Lied singen. Alle fünf waren übergewichtig, alle hatten irgendwie alle Diäten durch. "Ob Mayo- oder Null-Diät, Herbalife oder Abnehmen mit Verstand — nichts hat wirklich geholfen", sagt Karl-Heinz Kersjes, der in dem einen Jahr 20 Kilogramm abgenommen hat. Ruth Brühne kann das nur bestätigen: "Am Ende war der Jojo wieder da."

Und jetzt? Die fünf Teilnehmer haben zwischen 9,5 und 20 Kilogramm abgenommen. Dabei geholfen hat der bewusste Blick auf die Kalorien-Tabelle. "Wenn einem plötzlich bewusst wird, dass ein kleiner Keks mehr als 100 Kalorien hat, dann lässt man auch die Finger davon", sagt Kersjes. Doch damit nicht genug. Auch die Bewegung hat ihren Teil dazu beigetragen. "Ich gehe jetzt dreimal in der Woche walken. Am Anfang lief ich meinen Töchtern hinter her, jetzt kommen sie nicht mehr mit", berichtet Kersjes, der nun Kleidergröße 45/46 trägt. Vor einem Jahr war es noch 49/50 — Übergröße.

Durchhänger hatten die fünf Teilnehmer natürlich auch. "Weihnachten war es schon schwer", berichtet Josy High und ergänzt: "Dann wurde eben gesündigt und am anderen Tag wieder ganz normal gegessen." Dazu kam das monatliche Wiegen und die öffentliche Präsenz — das spornte die fünf an, dranzubleiben. Und das werden sie. Denn auch wenn das Projekt nun beendet ist, werden sie sich weiter treffen.

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