Kreis Kleve 99,1 Prozent für Bergmann

Kreis Kleve · Günther Bergmann ist mit überwältigender Mehrheit als Kreisvorsitzender der CDU wiedergewählt worden. Vorschläge vom Vorstand für die Wahl der Landtagskandidaten soll es nicht geben, kündigte der Parteichef an.

 Günther Bergmann (Mitte) freute sich über einen Blumenstrauß und die Glückwünsche von Manfred Lorenz (links), Jens Röskens (2. von rechts) und Jörg Cosar (rechts).

Günther Bergmann (Mitte) freute sich über einen Blumenstrauß und die Glückwünsche von Manfred Lorenz (links), Jens Röskens (2. von rechts) und Jörg Cosar (rechts).

Foto: Gottfried Evers

Es war ein Traumergebnis, das Günther Bergmann gestern im Gocher Kastell einfuhr. 99,1 Prozent der Wahlberechtigten sprachen dem Kalkarer Fraktionsvorsitzenden ihr Vertrauen aus. Der alte und neue CDU-Kreisparteivorsitzende war ob des Wahlausgangs völlig perplex.

"Ich bin baff. Das passiert mir nicht noch einmal im Leben. Ich bin wirklich sprachlos, und das ist bei mir nicht oft der Fall", wandte sich Bergmann an sein Publikum.

Kurz vor seiner Wiederwahl hatte Bergmann auf das Jahr 2009 zurückgeblickt, als er sich erstmals auf das Amt des CDU-Kreisvorsitzenden beworben hatte. Im Rahmen der Nominierungen der Landtagsabgeordneten habe eine Zerreißprobe gedroht. "Es wurde daher von vielen Beobachtern genau geschaut, wie wir als Christdemokraten im Kreis damit umgingen. Und ich glaube sagen zu dürfen, wir habe es hinbekommen", sagte Bergmann. Der Einsatz des Kreisvorstands dafür, dass es zur Landtagswahl 2010 bei der Mitgliederbefragung keine Kandidatenempfehlung gab, sei richtig gewesen.

"Solide gewirtschaftet"

Der 46-Jährige bescheinigte dem Kreis Kleve und seinen 16 Kommunen, solide gewirtschaftet zu haben. "Es ist der Kreistagsfraktion um Ulrike Ulrich und Landrat Wolfgang Spreen gelungen, dass der Kreis Kleve bis dato die niedrigste Kreisumlage in NRW ausweisen konnte", betonte Bergmann. Und weiter: "Ob das angesichts der schon eingetretenen Gemeindefinanzierungsgesetz-Belastungen für uns Kommunen und durch die angekündigten weiteren Verschärfungen bei den Mittelzuweisungen und den Umlagen etwa des Landschaftsverbands so bleiben kann, haben wir leider nur zum Teil in der Hand."

Derzeit laufe die Gerüchteküche im Kreis Kleve zu Neuwahlen in NRW auf Hochtouren, so der Kreisvorsitzende. "Wir im Kreis Kleve stehen für die Wahlauseinandersetzung, denn es tut uns allen im herzen weh, unser Bundesland von den Linken mitregiert zu wissen", betonte Bergmann. Die Kreis Klever CDU wolle "offen im Vorfeld miteinander reden und keine Kandidatenempfehlungen im Vorstand aussprechen".

Bundeschatzmeister Helmut Linssen, der seit 1981 auch Schatzmeister der Kreis Klever CDU ist und gestern mit 92,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde, berichtete den 219 Anwesenden von der Kassenlage.

So hätten 2009 die Kommunal- und Bundestagswahlen mit 90 000 Euro zu Buche geschlagen und der CDU im Kreis einen Ergebnis von minus 6400 Euro beschert. 2010 seien es die Landtagswahl und die Renovierung der Geschäftsstelle an der Lindenallee in Kleve gewesen, die 85 000 Euro verschlungen hätten und zu einem Ergebnis von 19 000 Euro geführt hätten. Linssen bereitete die Mitglieder darauf vor, dass sie künftig einen höheren Beitrag an die Landespartei abgeben müssten.

(RP/rl/jul)
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