Kreis Kleve 40 Jahre Lebenshilfe

Kreis Kleve · "Wir hätten da noch was zu feiern – feiern sie doch einfach mit", lautet das Motto am Samstag, 1. September. Landrat Wolfgang Spreen lädt alle Bürger des Kreises Kleve zu dem Jubiläum ein. Inzwischen gibt es 20 Wohnstätten.

Es soll ein frohes Fest werden, ein Fest mit wenig Reden, ein Fest für Menschen mit und ohne Behinderung. Ein Fest für alle im Kreis Kleve, sagte gestern Landrat Wolfgang Spreen. Die Lebenshilfe Kleverland feiert einen runden Geburtstag: Vor 40 Jahren wurde sie gegründet. Die Elterngruppe und Mitarbeiter haben zusammen mit den Bewohnern der Einrichtungen und den Kindern der Kindertagesstätten das Programm auf die Beine gestellt. Gefeiert wird am Samstag, 1. September, von 11 bis 18 Uhr auf dem Gelände der Werkstatt und Schule Haus Freudenberg.

Haus Freudenberg war auch der Ursprung der Lebenshilfe im damaligen Kreis Kleve. Nachdem 1968 die schulische Förderung von Menschen mit Behinderung begann, man dann auch in den Werkstätten diesen Menschen eine berufliche Zukunft bieten konnte, stellte sich bald die Frage nach dem Wohnen. "Was passiert, wenn Eltern nicht mehr für ihr Kind mit Handicap sorgen können?", erinnert sich Edith Schmit vom Vorstand der Lebenshilfe. Daraufhin wurde 1972 in Kleve die Lebenshilfe gegründet, die später als Lebenshilfe Kleverland firmierte. Wie Geschäftsführer Hermann Emmers sich erinnert, habe der Mitbegründer der Lebenshilfe-Vereinigung in Deutschland, Tom Mutters, damals auf dem Weg in seine niederländische Heimat auch Station in Kleve gemacht. Nach der Gründung 1972 ging es dann Schlag auf Schlag: Die erste Lebenshilfe-"Familie" sorgte sich ab 1974 um behinderte Kinder, die erste Erzieherin wurde eingestellt.

Inzwischen betreut der Verein 20 Wohnstätten mit 240 dort lebenden Menschen. Zusätzlich wurde die ambulante Betreuung ausgebaut, die 55 Männer und Frauen in ihrem eigenen Lebensumfeld betreut. 1995 kamen schließlich die integrativen Kindertagesstätten mit 230 Plätzen hinzu. Zuerst in Uedem, weitere haben integrative Gruppen.

1999 zog die Lebenshilfe in die Wagnerstraße in Kleve, 2010 wurde die Integrationsfirma Domus gegründet, in der sich an der Wagnerstraße die Mitarbeiter aus den Werkstätten für Behinderte weiterbilden können. "Sie können sich hier für einen dauerhaften Arbeitsplatz qualifizieren", sagt Emmers. Auch werden an der Wagnerstraße Gruppenleiter aus- und fortgebildet. Ein Angebot nicht nur für Lebenshilfe-Mitarbeiter im Kreis.

Ein Erfolgsweg, an dessen Anfang aber die Initiative der Eltern stand, sagte gestern Kreis Kleves Landrat Wolfgang Spreen. Die Eltern haben auch das Programm auf die Beine gestellt. Es fehlen nicht die Torwand und die Hüpfburg, Angel- und Wurfspiele und erst recht nicht Herzhaftes aus der Freudenberg-Küche. Eine Cafeteria lädt ein, eine Fotoshow zeigt das Leben, die Arbeit und den Alltag in den Wohneinrichtungen. Nach dem Gottesdienst um 11 Uhr spielt der Musikverein, junge Judoka führen vor, dass sie im Vereinssport integriert sind, es gibt einen Rollstuhltanz, und Karl Timmermann tritt auf.

(RP)
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