Bedburg-Hau 40 Jahre Hilfe für Behinderte

Bedburg-Hau · Der Förderverein der Dietrich-Bonhoeffer-Schule finanziert neben Bussen und Therapeutischem Reiten auch Ferienfreizeiten. Gestern feierte der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte sein 40-jähriges Bestehen.

Karla kann es kaum erwarten aufs Pferd zu steigen. Getragen werden, sich schaukeln lassen, das ist für die neunjährige Schülerin der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Bedburg-Hau das Größte. Einmal in der Woche steigt sie in der Asperdener Reithalle, wo derzeit 20 Kinder in vier Gruppen eine so genannte Hippotherapie, eine Art Krankengymnastik auf dem Pferd machen, auf den Rücken eines Irischen Tinkers.

Feierstunde in der Turnhalle

Ermöglicht wird das Therapeutische Reiten der Förderschwerpunktschule für körperliche und motorische Entwicklung unter anderem durch den "Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte", den Förderverein der Dietrich-Bonhoeffer-Schule und des BetreuWo Kleve. Seit 40 Jahren gibt es den rund 130 Mitglieder zählenden Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte jetzt: Das 40-jährige Bestehen begingen die Mitglieder gestern mit einer Feierstunde in der Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, bei dem auch eine neunköpfige Trommlergruppe der Schule ihr Können präsentierte.

1970 wurde der Verein für Körper-und Mehrfachbehinderte von betroffenen Eltern gegründet. Er fördert körperbehinderte und mehrfach behinderte Menschen, unterstützt seit 1973 die Förderschule für Körperbehinderte in Bedburg-Hau. Ferienfreizeiten, Sport- und Spielfeste: Der auf Spenden angewiesene Verein hat bereits zwei Busse finanziert, die unter anderem für die Fahrten zur Reithalle genutzt werden. "Die Reittherapie ist sehr wichtig für die Schüler. Die Kinder werden dabei durch die Bewegungen des Pferdes gelockert", erläutert Physiotherapeutin Marie-Theres-Janßen. Bei einer Physiotherapie könnten die Bewegungen so leichter abgerufen werden.

Auch Schulleiter Manfred Strodt würdigte das Engagement des Fördervereins: "Es sind oft die vielen kleinen Anschaffungen des Fördervereins, die eine große Wirkung haben", sagte Strodt gestern bei der Feierstunde, zu der auch Karl-Heinz Gebauer, stellvertretender Bürgermeister von Bedburg-Hau gekommen war.

1998 initiierte der Verein das Betreute Wohnen. "Mehrere Eltern haben sich zuvor zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen, um zu überlegen, wie man erwachsen werdenden Kindern mit Körperbehinderung ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglichen kann", erzählte Wolfgang Wachholz", Vorsitzender des Vereins. Derzeit gibt es drei bestehende Hausgemeinschaften mit 54 Bewohnern, die in erster Linie in Behindertenwerkstätten arbeiten. "Eine weitere Hausgemeinschaft soll bis Oktober 2011 in Kleve an der Königsallee entstehen", erzählte Wachholz. "Wir planen demnächst auch ein Projekt für behinderte Menschen mit hohem Betreuungsbedarf."

(RP)
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