Bedburg-Hau 2496 Bürger für BedburgerNass

Bedburg-Hau · Bis in den späten Abend wurden am Dienstag rote und blaue Umschläge sortiert, wurden rund 3600 Stimmzettel gezählt: der erste Bürgerentscheid in der Gemeinde Bedburg-Hau sicherte die Zukunft für das Hallenbad in Schneppenbaum.

 Nach fünf Stunden stand das Ergebnis fest: Das BedburgerNass bleibt.

Nach fünf Stunden stand das Ergebnis fest: Das BedburgerNass bleibt.

Foto: Klaus Dieter Stade

Tosender Jubel im Ratssaal der Gemeinde Bedburg-Hau: Das BedburgerNass bleibt erhalten. 2496 "Ja" zu 1075 "Nein" Stimmen hieß es nach einem rund fünfstündigen Auszähl-Marathon. "Ich bin froh, dass wir endlich Gewissheit haben", zeigte sich Bürgermeister Peter Driessen erleichtert. Er kündigte für die nächsten Wochen an, zu einem Allparteiengespräch einladen zu wollen, um wieder gemeinsam effektive Politik für die Gemeinde gestalten zu können. "Sonst verfallen wir in eine Lethargie, die allen schadet", so Driessen.

Nicht nur bei denjenigen, die abgestimmt haben, sondern auch bei den rund 40 Zuschauern im Saal waren die Befürworter des Bades deutlich in der Mehrheit. Die Sieger des Abends machten aber schnell klar: Das ist ein großer Schritt — aber nur ein Etappensieg. Denn die richtige Arbeit beginne für sie jetzt erst. "Wir haben als Team wirklich einiges erreicht, uns alle zwei Tage getroffen und einen Monat lang richtig harten Wahlkampf gemacht", sagte der Vorsitzende des Fördervereins für das Schwimmbad in Bedburg-Hau, Ralf Wolniewicz.

Dabei hat sich zwischenzeitlich ein regelrechter Wahlkrimi abgezeichnet. Die Stimmhaufen wuchsen um die Wette, die Anspannung im Raum ebenfalls. Dass die "Pro-Bad" Stimmen vorne liegen, war schnell klar, doch würde es reichen? Um 21.20 Uhr dann die Gewissheit: Es reicht. Wenn auch kein Erdrutschsieg, das war bei der in den vergangenen Wochen emotional geführten Diskussion allerdings auch nicht zu erwarten.

Die Hürde war dabei ein wenig niedriger, als noch vergangene Woche erwartet. Anstatt 10 599 Stimmberechtiger waren es schlussendlich nur 10 555. Die Hürde lag also bei 2111 Stimmen und der einfachen Mehrheit.

Insgesamt 13 Wahlmitarbeiter (acht Mitglieder der Wahlkommission und fünf Helfer) arbeiteten sich durch die tausenden Briefumschläge.

"Wir sind ja nicht zum Boxen hier, sondern um ein sachliches Thema zu diskutieren und darüber abzustimmen", sagte Ralf Wolniewicz vom Förderverein BedburgerNass. Günter van Meegen, Mitstreiter im Kampf um den Erhalt des Bades, stimmte dem zu. Er sei zwar nervös gewesen, aber die vielen guten Gespräche in den vergangenen Wochen hätten ihm Mut gemacht. Er hatte sogar ein Wahltaxi organisiert, um Menschen, die keine Möglichkeit hatten, zum Rathaus zu kommen, doch noch die Möglichkeit zu bieten, wählen zu gehen. Wie sehr die Menschen das Bedürfnnis hatten, abzustimmen, zeigte sich noch am Wahltag selber. Noch um 15.59, also eine Minute vor Urnenschluss, stimmten die letzten Wähler ab.

Die Zahl der ungültigen Stimmen lag im zweistelligen Bereich, auch sie kann wohl kein Zünglein an der Waage mehr sein.

(RP/rl)
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