Kreis Kleve 16 Seniorenvertretungen wollen Kreisorganisation ins Leben rufen

Kreis Kleve · Zum intensiven Gedankenaustausch haben sich nun die Abordnungen von 16 Seniorenvertretungen des Kreises Kleve im Klostergarten an der Sonnenstraße in Kevelaer getroffen.

Als Gäste vertraten Martin Arntz und Hub Morrees aus Bergen den niederländischen katholischen Seniorenverband. Der Vorsitzende des Kevelaerer Seniorenbeirats, Karl Bay, und Bürgermeister Axel Stibi begrüßten die Teilnehmer.

Lea Krebber (AOK) informierte über das Projekt "Bewegt jung bleiben", mit dem man in fünf Gemeinden des Kreises schon überwiegend gute Erfahrungen gemacht habe. In Kooperation mit dem Landessportbund werde dabei in Senioreneinrichtungen Sitz-Gymnastik angeboten, an der für nur einen Euro pro Stunde auch Senioren aus dem Umfeld teilnehmen können. Der Vorsitzende des Kreissportbundes Kleve, Lutz Stermann, betonte die positiven gesundheitlichen und sogar betriebswirtschaftlichen Auswirkungen dieser Initiative. Er wünsche sich, dass "Jung bleiben durch Bewegung" in anderthalb Jahren im Kreis Kleve flächendeckend vertreten sei.

In das Projekt "Miteinander leben und wohnen im Viertel" und dessen Anfänge im Kevelaerer "Brunnenviertel" führte Kristopher Kröll von der Caritas ein. Für die Gelderner schilderte Marianne Wolfram die dortige dreijährige Erfahrung. In persönlichen Interviewgesprächen sei insbesondere immer wieder das Bedürfnis nach mehr menschlichen Begegnungen geäußert worden. Im Rahmen des Projekts hätten sich inzwischen in Geldern sieben Gruppen von älteren Menschen gebildet, die, orientiert an gemeinsamen Interessen, regelmäßig miteinander etwas unternähmen und sich im Idealfall selbst organisierten. Ob und wie die Arbeit bei eingefrorener Finanzierung aber weitergehen könne, sei fraglich.

Immer wieder an diesem Nachmittag flossen Klagen über grundlegende strukturelle Mängel in die Diskussion ein: Institutionalisierte Seniorenvertretungen gibt es nicht in allen Kommunen, auch nicht des Kreises Kleve, da die Gemeindeordnung deren Einrichtung nicht vorschreibt. Es fehlt eine Dachorganisation auf Kreisebene, die berechtigte überkommunale Interessen der Senioren schlagkräftig vertreten könnte. Das gilt zum Beispiel für die Neuordnung des Apothekennotdienstes. Darüber wird in Emmerich beim nächsten Treffen der Seniorenvertretungen zu sprechen sein, hieß es weiter.

(egeo)
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