Kleve 138 Beine tanzen für die Flying Familli

Kleve · In der Aula der Sekundarschule bebte die Bühne bei der tollen Sitzung der Klever Karnevalsgesellschaft. Hilla Heien moderierte in gewohnt spaßiger Manier den kurzweiligen und sechs Stunden dauernden Abend.

 Die "Chickpeas" bei ihrem Gardetanz, der für einen Überraschungseffekt beim Publikum sorgte.

Die "Chickpeas" bei ihrem Gardetanz, der für einen Überraschungseffekt beim Publikum sorgte.

Foto: Gottfried Evers

Ob mit Kunstsprüngen, Ratschlägen oder einem Spagat, die Tänzerinnen der Klever Karnevalsgesellschaft Flying Familli brachten am vergangenen Samstagabend bei der großen Karnevalssitzung in der Aula der Sekundarschule in Kleve die Bühne zum beben. "138 Beine werden heute Abend für Sie hier tanzen", hatte Moderatorin Hilla Heien angekündigt. Dafür, dass es sogar im Laufe des sechsstündigen Abends noch mehr wurden, sorgte sie bei ihrer Bütt zu schon späterer Stunde sogar selbst: Gemeinsam mit ihrem "Kurschatten" holte sie ein paar Freiwillige auf die Bühne und ließ diese einen Disco-Fox zu ihren Gesängen tanzen. Dutzende Gäste im Publikum animierte das, sich noch einen freien Platz vor der Bühne zu suchen und gleich mit das Tanzbein zu schwingen. Eine Polonäse rundete ihren Auftritt, bei dem sie neben ihren Erlebnissen aus ihrem Kuraufenthalt auch von unliebsamen Ereignissen in Damen-Umkleiden, die sich als Aufzüge herausstellten, unterhaltsam erzählte, anschließend ab.

Das Programm der Flying Familli, das in diesem Jahr unter dem Motto "Mense kommt van öwerall! - De Familli fiert Karneval" stand, war jedoch vor allem von den vielen Tanzgruppen geprägt. Dabei wartete die Klever Karnevalsgesellschaft mit einer Besonderheit auf - ihren Solomariechen. "Ich komme auf ganz vielen Sitzungen, aber das kenne ich nur von hier", sagte Hilla Heien. Melissa Koenen, Lea Pauls, Ailleen Eifler und Celine-Marie Petrowski hatten jeweils eigene Solotänze vorbereitet, die sie so miteinander kombinierten, dass am Ende eine zusammenhängende tänzerische Darbietung entstand.

Etwas nicht Alltägliches hatten auch die "Chickpeas" in ihrem Gardetanz verpackt. Sie tanzten einen Teil ihrer Choreographie zu den für den Karneval sehr untypischen ruhigen Piano-Klängen von "River Flows in You". Dieser Überraschungseffekt kam beim Publikum der ausverkauften Sekundarschule-Aula gut an.

Weiterhin überzeugten auch die "Wölkchen" und "Flummies" sowie die "Flying Dancer"" mit ihren Gardetänzen. In die "facettenreiche Welt Las Vegas'" entführten die "Chickpeas" etwas später ihre Zuschauer bei ihrem Showtanz. Die noch etwas Kleineren "Wölkchen" verwandelten die Bühne dagegen in ein Zirkuszelt, wo beim Abschlussbild ihres Showtanzes selbstverständlich keine roten Clowns-Nasen fehlen durften.

Den tänzerischen Schlusspunkt setzte zu schon fast nächtlicher Stunde das "Humus Ballett" mit ein paar Parodien zu bekannten Karnevalsliedern wie "Kölsche Jung". Zuvor hatte allerdings noch die Tanzgruppe der "Flotten Bienen" ihren großen Auftritt als Seefahrer, der seinen Höhepunkt beim Ausmarsch fand. In dem fuhren sie nämlich "Prinz Andreas den Grenzenlosen" auf ihrem Schiff von der Bühne. Er hatte selbstverständlich die Karnevalssitzung der Flying Familli mit seiner Garde, seinen Tänzerinnen und Musikern besucht und ordentlich für Stimmung gesorgt.

Zwischen den tänzerischen Darbietungen stiegen neben Hilla Heien auch noch Achim Verrieth und Elke Janssen, die als "Miss Walking" von psychologischen Karnevalstests berichtete, in die Bütt. Außerdem waren mit Uwe Magney und Michael Peters die "Paparazzis" zu Gast. Sie unterhielten sich in ihrem Zwiegespräch unter anderem in Anlehnung an den im November gewählten US-Präsidenten Donald Trump übers "trumpen" und fragten kritisch: "Was grenzt jetzt an Dummheit? Kanada und Mexiko!"

(RP)
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